Christa Wolfs Kassandra: Kann ein Mythos nicht realer sein?
Daniela Kunzel,Daniela K Nzel
Christa Wolfs Kassandra: Kann ein Mythos nicht realer sein?
Daniela Kunzel,Daniela K Nzel
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,6, Universitat Erfurt, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll Christa Wolfs Erzahlung Kassandra bezuglich ihres phantastischen Gehalts, der von der ursprunglichen klassischen Ilias abweicht, untersucht und analysiert werden. In dem ursprunglichen Mythos nimmt die Koenigstochter des Trojanischen Koenigs Priamos eine Nebenrolle im Hinblick auf den Gesamthergang ein. Wo die Seherin in ihr nur erwahnt wird und ein Schattendasein fristet, spiegelt sie in der Erzahlung Kassandra, die Hauptakteurin wieder. Einen Schwerpunkt werden hierbei die Funktion der Sprache und deren Bedeutung hinsichtlich der Subjektbeschaffenheit ausfullen. Die Protagonistin Kassandra steht am Beginn des Ausbaus eine neuen gesellschaftlichen Systems - dem Patriarchat. Kassandra, die Tochter des Koenigs Priamos, geht an die Unvereinbarkeit zwischen ihrer Sehnsucht nach einer erfullten Liebe und den Vorgaben des von Mannern dominierten Systems, die einer Frau nur eine beengte Existenz und kein Mitspracherecht erlauben, zugrunde. Die Sprache stellt fur sie dabei ein Mittel dar, um sich selbst zu finden bzw. zu reflektieren. Des weiteren soll in der Arbeit ein Vergleich zwischen dem Ilias-Mythos und dem aktuellem Zeitgeschehen gezogen werden. Es bleibt jedoch auch der geschichtliche Hintergrund der DDR nicht unbeleuchtet, sondern wird im Bezug auf die politischen Verhaltnisse skizziert. Doch nicht nur die Bedrangnisse und qualenden Fragen zur Zeitgeschichte sind Anlass zur Umdeutung der ursprunglichen Ilias-Fassung, auch die Rolle der Frau in der Gesellschaft wird zeitlos und detailreich unter Bezugname einzelner Personenbeschreibungen weiblich wie mannlich dargestellt. Christa Wolf verbindet mit Kassandra eine Gegenwartsbeschreibung. 3000 Jahre zwischen dem ursprunglichem Mythos und der heutigen Zeit schwinden, durch die Reflexion auf die aktuelle und in
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