Readings Newsletter
Become a Readings Member to make your shopping experience even easier.
Sign in or sign up for free!
You’re not far away from qualifying for FREE standard shipping within Australia
You’ve qualified for FREE standard shipping within Australia
The cart is loading…
Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1-, Johann Wolfgang Goethe-Universitat Frankfurt am Main (Kinder- und Jugendbuchforschung), Veranstaltung: Einfuhrungsseminar: Kinder- und Jugendliteratur von der Grunderzeit bis zum ersten Welkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Sowohl Kiplings Dschungelbuch als auch die behandelten Tiergeschichten von Hermann Loens sind im Zeitraum um 1900 entstanden.1 Zu dieser Zeit findet ein Boom in der Popularitat von Tierdichtung statt. Grund hierfur ist die in Mittel- und Westeuropa stattfindende Technisierung.2 Das neu gegrundete Deutschen Reich entwickelt sich durch zunehmende Mechanisierung und Modernisierung vom Agrar- zum Industriestaat. In der Urbanisierung findet eine Entfremdung des Menschens von der Natur statt: Komplexitat, Schnelligkeit und Anonymitat des Lebens steigen im Vergleich zum vorherigen, eher doerflichen Leben steil an. Sehnsucht zu alten Werten und Lebensgefuhlen, zur Natur ist die Folge, die sich neben der Grundung diverser Naturvereine unter anderem auch in der neuen Popularitat heimischer Tierdichtung ausdruckt. Ein weiterer, brisanterer Grund liegt in dem politischen/gesellschaftlichen Interesse, das in jener Zeit zu diesem Thema aufkeimt. Nach dem Untergang der absolutistischen Standegesellschaft setzt sich in der oeffentlichen Meinung und Politik der europaischen Nationen ein naturrechtlicher Diskurs durch, der die Gleichheit von Menschen und Kulturen behauptet. Dieser Diskurs bleibt bis ins 18. Jahrhundert einflussreich und gipfelt in der Franzoesischen Revolution. Da sich ab dem fruhen 19. Jahrhundert wieder eine Standegesellschaft zu etablieren beginnt, was sich mit dem naturrechtlichen Diskurs nicht vereinbaren lasst, wird eine metaphysische Erklarung starker, die Ungleichheiten und standische Unterschiede als gottgewollt legitimiert. Die Revolutionen des 19. Jahrhunderts kampfen im Namen des naturrechtlichen Diskurses gegen diese neu errichtete Standegesellschaft. Letztenendes
$9.00 standard shipping within Australia
FREE standard shipping within Australia for orders over $100.00
Express & International shipping calculated at checkout
Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1-, Johann Wolfgang Goethe-Universitat Frankfurt am Main (Kinder- und Jugendbuchforschung), Veranstaltung: Einfuhrungsseminar: Kinder- und Jugendliteratur von der Grunderzeit bis zum ersten Welkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Sowohl Kiplings Dschungelbuch als auch die behandelten Tiergeschichten von Hermann Loens sind im Zeitraum um 1900 entstanden.1 Zu dieser Zeit findet ein Boom in der Popularitat von Tierdichtung statt. Grund hierfur ist die in Mittel- und Westeuropa stattfindende Technisierung.2 Das neu gegrundete Deutschen Reich entwickelt sich durch zunehmende Mechanisierung und Modernisierung vom Agrar- zum Industriestaat. In der Urbanisierung findet eine Entfremdung des Menschens von der Natur statt: Komplexitat, Schnelligkeit und Anonymitat des Lebens steigen im Vergleich zum vorherigen, eher doerflichen Leben steil an. Sehnsucht zu alten Werten und Lebensgefuhlen, zur Natur ist die Folge, die sich neben der Grundung diverser Naturvereine unter anderem auch in der neuen Popularitat heimischer Tierdichtung ausdruckt. Ein weiterer, brisanterer Grund liegt in dem politischen/gesellschaftlichen Interesse, das in jener Zeit zu diesem Thema aufkeimt. Nach dem Untergang der absolutistischen Standegesellschaft setzt sich in der oeffentlichen Meinung und Politik der europaischen Nationen ein naturrechtlicher Diskurs durch, der die Gleichheit von Menschen und Kulturen behauptet. Dieser Diskurs bleibt bis ins 18. Jahrhundert einflussreich und gipfelt in der Franzoesischen Revolution. Da sich ab dem fruhen 19. Jahrhundert wieder eine Standegesellschaft zu etablieren beginnt, was sich mit dem naturrechtlichen Diskurs nicht vereinbaren lasst, wird eine metaphysische Erklarung starker, die Ungleichheiten und standische Unterschiede als gottgewollt legitimiert. Die Revolutionen des 19. Jahrhunderts kampfen im Namen des naturrechtlichen Diskurses gegen diese neu errichtete Standegesellschaft. Letztenendes