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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universitat Tubingen (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Seminar: Poetiken der Decadence, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung In der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts bestanden in Europa mehr oder weniger nebeneinander unterschiedliche literarische Stromungen. Darunter gab es den Naturalismus und die dekadente Stromung. Beide entwickelten sich zunachst in Frankreich und breiteten sich danach allmahlich in ganz Europa aus. Ansonsten waren diese Stromungen sehr verschieden, wenn nicht gar gegenlaufig. Beide benutzten zur Verwirklichung ihrer Konzepte hochst unterschiedliche Formen und Mittel. In beiden existierte jedoch die Gattung des Dramas, auch wenn der Naturalismus diese Gattung auch um einiges mehr beanspruchte als die Decadence. Ziel dieser Arbeit ist es zunachst zu erarbeiten, welche Rolle das Drama in der jeweiligen literarischen Stromung spielte und welche Funktionen es ubernahm und welche Formen es in Folge dessen hatte. Dabei wird der Begriff der Paradigmatisierung, der fur die dekadente Dichtung zentral ist, eine wichtige Rolle spielen. Das Ergebnis der Paradigmatisierung des Dramas ist das dekadente lyrische Drama, mit dem sich diese Arbeit, so weit es die Decadence angeht, beschaftigen wird. Leider kann an dieser Stelle nicht auf Richard Wagner und sein Konzept des Gesamtkunstwerks eingegangen werden, das ebenfalls einen groen Einfluss auf die dekadente Literatur ausubte. Obwohl die Konzeptionen des Naturalismus und der Decadence sehr unterschiedlich sind, gibt es literarische Werke, in denen Merkmale beider Stromungen zu finden sind. Eines dieser Werke ist das Drama Der Kirschgarten 1 (1903) von Anton Cechov (1860-1904). Obwohl es vornehmlich als naturalistisch gilt, mochte ich an einigen Beispielen aufzeigen, dass sowohl seine Struktur, als auch seine inhaltliche Gestalt
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universitat Tubingen (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Seminar: Poetiken der Decadence, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung In der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts bestanden in Europa mehr oder weniger nebeneinander unterschiedliche literarische Stromungen. Darunter gab es den Naturalismus und die dekadente Stromung. Beide entwickelten sich zunachst in Frankreich und breiteten sich danach allmahlich in ganz Europa aus. Ansonsten waren diese Stromungen sehr verschieden, wenn nicht gar gegenlaufig. Beide benutzten zur Verwirklichung ihrer Konzepte hochst unterschiedliche Formen und Mittel. In beiden existierte jedoch die Gattung des Dramas, auch wenn der Naturalismus diese Gattung auch um einiges mehr beanspruchte als die Decadence. Ziel dieser Arbeit ist es zunachst zu erarbeiten, welche Rolle das Drama in der jeweiligen literarischen Stromung spielte und welche Funktionen es ubernahm und welche Formen es in Folge dessen hatte. Dabei wird der Begriff der Paradigmatisierung, der fur die dekadente Dichtung zentral ist, eine wichtige Rolle spielen. Das Ergebnis der Paradigmatisierung des Dramas ist das dekadente lyrische Drama, mit dem sich diese Arbeit, so weit es die Decadence angeht, beschaftigen wird. Leider kann an dieser Stelle nicht auf Richard Wagner und sein Konzept des Gesamtkunstwerks eingegangen werden, das ebenfalls einen groen Einfluss auf die dekadente Literatur ausubte. Obwohl die Konzeptionen des Naturalismus und der Decadence sehr unterschiedlich sind, gibt es literarische Werke, in denen Merkmale beider Stromungen zu finden sind. Eines dieser Werke ist das Drama Der Kirschgarten 1 (1903) von Anton Cechov (1860-1904). Obwohl es vornehmlich als naturalistisch gilt, mochte ich an einigen Beispielen aufzeigen, dass sowohl seine Struktur, als auch seine inhaltliche Gestalt