Sprachliche Deritualisierung Und Kommunikativer Wandel Durch Den Gesellschaftlichen Umbruch in Der Ddr: Texte Des 1. Mai Im Spannungsfeld Von Funktionalisierung Und Bedeutungsoffenheit
Gregor Hoffmann
Sprachliche Deritualisierung Und Kommunikativer Wandel Durch Den Gesellschaftlichen Umbruch in Der Ddr: Texte Des 1. Mai Im Spannungsfeld Von Funktionalisierung Und Bedeutungsoffenheit
Gregor Hoffmann
An Texten zum 1. Mai zwischen 1946 und 1994 wird untersucht, inwieweit sprachliche Ritualitat in der DDR eine systemstabilisierende Funktion hatte und Mittel der Herrschaftssicherung war. Rituelle und ritualisierte Texte waren in der offiziellen Kommunikation stark ausgepragt und erst die Wende von 1989 fuhrte zu einer Deritualisierung: Politische Rituale verschwanden oder anderten sich, wodurch politische Texte ihre Bedeutungsoffenheit zuruckgewannen. Der Umbruch erwies sich vor diesem Hintergrund als kommunikativer Wandel. Das linguistische Interesse an der Wende resultierte daraus, dass sehr fruh eine sprachliche UEberlagerung des Ostdeutschen durch das Westdeutsche zu beobachten war. Die Linguistik stand vor der Aufgabe, diesen Wandel zu beschreiben und die Nachhaltigkeit der kommunikativen Veranderungen in den funf neuen Bundeslandern zu dokumentieren.
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