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Dem Verfasser geht es vor allem um das Abstecken der Kompetenzbereiche innerhalb der interdisziplinaren Bemuhungen um die literaturpsychologische Interpretation. Es geht ihm um eine saubere Grenzziehung, um eine begrifflich klare Unterscheidung zwischen der spezifisch literaturwissenschaftlichen und der spezifisch psychoanalytischen Deutung von Texten, um eine Frage, die in der Tat noch nicht genugend geklart worden ist, was in der Deutungspraxis oft zu Missverstandnissen oder Fehldeutungen fuhrt, sowohl bei den Anhangern wie bei den Gegnern. So beanstandet er an den Versuchen, die Formanalyse in die Literaturpsychologie einzubeziehen, dass diese keine psychologische sein kann, sondern eine originar literaturwissenschaftliche sei. Interpretation von Dichtung muss, so R.J. Kaus, als eine partielle Transformation der dichterischen Metasprache auf die Ebene der begrifflichen Wissenschaftssprache verstanden werden; partiell, weil letztlich in aller Kunst ein Geheimnis bleibt, das sich der rational-diskursiven Erfassung entzieht.
Freuds respektvolle Rede von dem Geheimnis des Dichterischen war doch wohl mehr als eine rhetorische Floskel. Wer glaubt, es geloest zu haben, erweist sich meist als Banause, aber guter Hermeneutik gelingt manchmal der Nachweis, warum es ein Geheimnis bleiben muss. (Walter Schoenau)
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Dem Verfasser geht es vor allem um das Abstecken der Kompetenzbereiche innerhalb der interdisziplinaren Bemuhungen um die literaturpsychologische Interpretation. Es geht ihm um eine saubere Grenzziehung, um eine begrifflich klare Unterscheidung zwischen der spezifisch literaturwissenschaftlichen und der spezifisch psychoanalytischen Deutung von Texten, um eine Frage, die in der Tat noch nicht genugend geklart worden ist, was in der Deutungspraxis oft zu Missverstandnissen oder Fehldeutungen fuhrt, sowohl bei den Anhangern wie bei den Gegnern. So beanstandet er an den Versuchen, die Formanalyse in die Literaturpsychologie einzubeziehen, dass diese keine psychologische sein kann, sondern eine originar literaturwissenschaftliche sei. Interpretation von Dichtung muss, so R.J. Kaus, als eine partielle Transformation der dichterischen Metasprache auf die Ebene der begrifflichen Wissenschaftssprache verstanden werden; partiell, weil letztlich in aller Kunst ein Geheimnis bleibt, das sich der rational-diskursiven Erfassung entzieht.
Freuds respektvolle Rede von dem Geheimnis des Dichterischen war doch wohl mehr als eine rhetorische Floskel. Wer glaubt, es geloest zu haben, erweist sich meist als Banause, aber guter Hermeneutik gelingt manchmal der Nachweis, warum es ein Geheimnis bleiben muss. (Walter Schoenau)