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Sir Thomas Browne darf als einer der Hauptvertreter der englischen Prosa des 17. Jahrhunderts angesehen werden. Seine beiden Hauptwerke zeugen von einer starken Beziehung zur spatmittelalterlichen Tradition, sind aber auch von Spannungen gepragt, die sich aus der Zuwendung zu rein innerweltlichen Phanomenen unter naturwissenschaftlichen Fragestellungen ergeben. Die Untersuchung, welche Bedeutung Browne der Vernunft (-reason-) beimisst, lasst die fruchtbare Spannung zwischen traditionellem Glauben und moderner Naturwissenschaft besonders augenfallig werden. In der Religio Medici weist Sir Thomas, essayistisch-spielerisch, der Menschlichen Vernunft gegenuber dem Glauben eine untergeordnete Stellung zu. In der Pseudodoxia Epidemica setzt er sich mit weitverbreiteten Irrtumern auseinander. Der Vernunft als Entscheidungskriterium der Erkenntnis von Irrtum und Wahrheit raumt er in diesem Zusammenhang den ersten Rang ein. Nicht zu ubersehen ist jedoch, dass er auch in seinem opus magnum den Wirkungsbereich der Vernunft mit skeptischer Kritik eingrenzt. Sir Thomas Browne leitet diese Skepsis von der Irrtumsverfallenheit des Menschen ab und begrundet seine Kritik letztlich auch hier mit religiosen Argumenten. Beide Werke charakterisieren Sir Thomas Browne als einen in alten Traditionen verwurzelten Menschen. Gleichzeitig aber geht er Fragen seiner Zeit mit wachem Interesse und philosophischer Neugier nach, ohne die Leistungen der menschlichen Vernunft als alleiniges Erkenntniskriterium anzunehmen.
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Sir Thomas Browne darf als einer der Hauptvertreter der englischen Prosa des 17. Jahrhunderts angesehen werden. Seine beiden Hauptwerke zeugen von einer starken Beziehung zur spatmittelalterlichen Tradition, sind aber auch von Spannungen gepragt, die sich aus der Zuwendung zu rein innerweltlichen Phanomenen unter naturwissenschaftlichen Fragestellungen ergeben. Die Untersuchung, welche Bedeutung Browne der Vernunft (-reason-) beimisst, lasst die fruchtbare Spannung zwischen traditionellem Glauben und moderner Naturwissenschaft besonders augenfallig werden. In der Religio Medici weist Sir Thomas, essayistisch-spielerisch, der Menschlichen Vernunft gegenuber dem Glauben eine untergeordnete Stellung zu. In der Pseudodoxia Epidemica setzt er sich mit weitverbreiteten Irrtumern auseinander. Der Vernunft als Entscheidungskriterium der Erkenntnis von Irrtum und Wahrheit raumt er in diesem Zusammenhang den ersten Rang ein. Nicht zu ubersehen ist jedoch, dass er auch in seinem opus magnum den Wirkungsbereich der Vernunft mit skeptischer Kritik eingrenzt. Sir Thomas Browne leitet diese Skepsis von der Irrtumsverfallenheit des Menschen ab und begrundet seine Kritik letztlich auch hier mit religiosen Argumenten. Beide Werke charakterisieren Sir Thomas Browne als einen in alten Traditionen verwurzelten Menschen. Gleichzeitig aber geht er Fragen seiner Zeit mit wachem Interesse und philosophischer Neugier nach, ohne die Leistungen der menschlichen Vernunft als alleiniges Erkenntniskriterium anzunehmen.