Sehendes Herz (Cor Oculatum) - Zu Einem Emblem Des Spaeten Comenius: Praemodernes Seinsverstaendnis ALS Impuls Fuer Integral Konzipierte Postmoderne
Erwin Schadel
Sehendes Herz (Cor Oculatum) - Zu Einem Emblem Des Spaeten Comenius: Praemodernes Seinsverstaendnis ALS Impuls Fuer Integral Konzipierte Postmoderne
Erwin Schadel
Wahrend seiner Amsterdamer Auseinandersetzung mit den antitrinitarisch argumentierenden Sozinianern veroeffentlichte der mahrische Pansoph Johann Amos Comenius (1592-1670) ein Emblem, auf welchem er in Taube, Eule und Adler drei verschiedene Weisen menschlichen Selbst- und Weltverstandnisses veranschaulicht. Das ‘augenlose Herz’ und das ‘herzlose Auge’ werden dabei auf positive Weise im ‘sehenden Herz’ (cor oculatum) synthetisiert. Die vorliegende Studie will der historischen und systematischen Interpretation des genannten Emblems dienen. In ideengeschichtlichen Vorrecherchen weist sie auf die Notwendigkeit einer Aufklarung rationalistischer Aufklarungsphilosophie hin. Der Hauptteil dient dazu, das Emblem in seiner archetypisch -interkulturellen Bedeutsamkeit zu erlautern. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Licht- und Sonnen-Symbolik, deren UEberlieferung von Platon, uber den Neuplatonismus und mittelalterliche Autoren (bes. Bonaventura) bis zu Comenius hin nachgezeichnet wird. Im Schlussteil wird dargestellt, wie es Comenius in genuin ontologischer Argumentation gelingt, die Partizipation am lichtvollen Logos zum Motiv eines universal konzipierten Christentums zu stilisieren.
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