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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
Sich afrikanischer Politik zu nahern heisst, immer wieder die eigenen Fragen auf die Erk- rungskraft der zu erwartenden Antworten hin zu uberprufen und uber die grundsatzlichen politischen Begriffe wie Staat und Gesellschaft, Moderne und Entwicklung, Individuum und Interesse nachzudenken sowie ihre historische Determinierung, normative und teleo- gische Implikationen mitzureflektieren. Zu kaum einer Region mit einer vergleichbar kurzen politischen Entwicklungsdauer existiert eine solche Fulle kontroverser Untersuchungskonzepte, Typologisierungsvorschlage, Erklarungsansatze und auch Erklarungsklischees. In der Tat stellen afrikanische Gesellsch- ten den Politikwissenschaftler vor eine schwierige analytische Situation: die geringe Ausdif- renzierung der verschiedenen Ebenen (Politisches, Wirtschaftliches, Religioses, Privates, Offentliches) und ihre konstante und dynamische Durchdringung lassen bisweilen alle Va- ablen als dependent und situativ erscheinen. Das macht es schwer, politische Phanomene mit an westlichen Erfahrungswerten abgeleiteten Erklarungsmustern zu interpretieren und fuhrt oft zu paradoxen Ergebnissen. Gleichzeitig scheint etwa Wahlverhalten an ethno-regionale Identitaten fixiert und doch hoch volatil, der Staat uberdimensioniert und als ein scheine- stentes international achievement, Staatsparteien als massenmobilisierende Einheitsstifter und als administrative Erfindungen. Afrikanische Politik wird dementsprechend beschrieben als dysfunktionaler Risikofaktor auf dem Weg zur Demokratie (Schmidt 1997:253), als The African labyrinth (Sartori 1978:248) disorder as political instrument (Chabal/Daloz 1999) oder The Puzzling Features of African Party Systems (Mozaffar/Scarritt:2005). Gemeinsames Ausgangsproblem aller Uberlegungen bleibt dabei der grosse Gegensatz von vormodernen gesellschaftlichen Grundstrukturen und den funktionalen Anforderungen moderner Regierung, aber auch deren Gleichzeitigkeit und Verwobenheit.
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Sich afrikanischer Politik zu nahern heisst, immer wieder die eigenen Fragen auf die Erk- rungskraft der zu erwartenden Antworten hin zu uberprufen und uber die grundsatzlichen politischen Begriffe wie Staat und Gesellschaft, Moderne und Entwicklung, Individuum und Interesse nachzudenken sowie ihre historische Determinierung, normative und teleo- gische Implikationen mitzureflektieren. Zu kaum einer Region mit einer vergleichbar kurzen politischen Entwicklungsdauer existiert eine solche Fulle kontroverser Untersuchungskonzepte, Typologisierungsvorschlage, Erklarungsansatze und auch Erklarungsklischees. In der Tat stellen afrikanische Gesellsch- ten den Politikwissenschaftler vor eine schwierige analytische Situation: die geringe Ausdif- renzierung der verschiedenen Ebenen (Politisches, Wirtschaftliches, Religioses, Privates, Offentliches) und ihre konstante und dynamische Durchdringung lassen bisweilen alle Va- ablen als dependent und situativ erscheinen. Das macht es schwer, politische Phanomene mit an westlichen Erfahrungswerten abgeleiteten Erklarungsmustern zu interpretieren und fuhrt oft zu paradoxen Ergebnissen. Gleichzeitig scheint etwa Wahlverhalten an ethno-regionale Identitaten fixiert und doch hoch volatil, der Staat uberdimensioniert und als ein scheine- stentes international achievement, Staatsparteien als massenmobilisierende Einheitsstifter und als administrative Erfindungen. Afrikanische Politik wird dementsprechend beschrieben als dysfunktionaler Risikofaktor auf dem Weg zur Demokratie (Schmidt 1997:253), als The African labyrinth (Sartori 1978:248) disorder as political instrument (Chabal/Daloz 1999) oder The Puzzling Features of African Party Systems (Mozaffar/Scarritt:2005). Gemeinsames Ausgangsproblem aller Uberlegungen bleibt dabei der grosse Gegensatz von vormodernen gesellschaftlichen Grundstrukturen und den funktionalen Anforderungen moderner Regierung, aber auch deren Gleichzeitigkeit und Verwobenheit.