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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
Nun befinden wir uns im Feld der Sprache und koennen uns entscheiden, ob wir diesen Sachverhalt aus der Bedurftigkeit des Mangelwesens oder aus der Fulle menschlicher Moeglichkeiten erklaren; aus jener Intellektualitat, die einst, eng- lisch’ hiess, oder aus der Angewiesenheit auf Sinnliches, wie sie Tieren zukommt. Ob wir uns der Bezeichnung bedurftig oder der Benennung fahig erklaren, zu- meist - und zumindest dort, wo nicht unmittelbar Gewalt droht - bewegen wir uns in einer Sphare, die konstitutiv durch Sprache bestimmt und durch Sprache auch dort noch vermittelt ist, wo die Zeugnisse menschlicher Tatigkeit ihren Sinn und das Einverstandnis der Verabredungen zu ihrer Ausfuhrung nicht mehr er- kennen lassen: Zeichen, deren Sinn verloren ist, nennen wir stumm; kennzeichnen sie mit einem Begriff, der nicht Negation, sondern Privation bedeutet: Sprach- bedurftigkeit. Und gerade dort, wo der dargestellte Gegenstand klar erscheint, stellt sich die Frage nach dem Sinn, der die Konstruktion des Zeichens verlangte. Wenn das Zeichen einen Gegenstand reprasentiert, prasentiert es die Sprache zu- gleich; wenn Formuliertes zum Gegenstand von Formulierung wird, ist nicht nur die Sache, sondern zugleich die Praxis ihrer Darstellung thematisiert. Mit jeder Wiederaufnahme wird der Modus ihres Vorverstandnisses und damit ihre sprach- liche Verfasstheit dargestellt. Jede Wiederholung droht ein Stuck mehr, das Dar- gestellte durch Darstellung zu verdrangen. Gegen diese Gefahr schutzte einst Ver- gessen; im Zeitalter der Konservierung des Gedachrnisses in Schrift ist Vergessen rechtfertigungsbedurftig.
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Nun befinden wir uns im Feld der Sprache und koennen uns entscheiden, ob wir diesen Sachverhalt aus der Bedurftigkeit des Mangelwesens oder aus der Fulle menschlicher Moeglichkeiten erklaren; aus jener Intellektualitat, die einst, eng- lisch’ hiess, oder aus der Angewiesenheit auf Sinnliches, wie sie Tieren zukommt. Ob wir uns der Bezeichnung bedurftig oder der Benennung fahig erklaren, zu- meist - und zumindest dort, wo nicht unmittelbar Gewalt droht - bewegen wir uns in einer Sphare, die konstitutiv durch Sprache bestimmt und durch Sprache auch dort noch vermittelt ist, wo die Zeugnisse menschlicher Tatigkeit ihren Sinn und das Einverstandnis der Verabredungen zu ihrer Ausfuhrung nicht mehr er- kennen lassen: Zeichen, deren Sinn verloren ist, nennen wir stumm; kennzeichnen sie mit einem Begriff, der nicht Negation, sondern Privation bedeutet: Sprach- bedurftigkeit. Und gerade dort, wo der dargestellte Gegenstand klar erscheint, stellt sich die Frage nach dem Sinn, der die Konstruktion des Zeichens verlangte. Wenn das Zeichen einen Gegenstand reprasentiert, prasentiert es die Sprache zu- gleich; wenn Formuliertes zum Gegenstand von Formulierung wird, ist nicht nur die Sache, sondern zugleich die Praxis ihrer Darstellung thematisiert. Mit jeder Wiederaufnahme wird der Modus ihres Vorverstandnisses und damit ihre sprach- liche Verfasstheit dargestellt. Jede Wiederholung droht ein Stuck mehr, das Dar- gestellte durch Darstellung zu verdrangen. Gegen diese Gefahr schutzte einst Ver- gessen; im Zeitalter der Konservierung des Gedachrnisses in Schrift ist Vergessen rechtfertigungsbedurftig.