Readings Newsletter
Become a Readings Member to make your shopping experience even easier.
Sign in or sign up for free!
You’re not far away from qualifying for FREE standard shipping within Australia
You’ve qualified for FREE standard shipping within Australia
The cart is loading…
This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
In der Bundesrepublik gab es 1984 ca. 355000 berufliche Sozialarbeiter. Noch um die Jahrhundertwende waren es nur einige Dutzend im ganzen Deutschen Reich. Diese bemerkenswerte Expansion eines neuen Berufes war jahrzehntelang begleitet von optimistischen Prognosen und Forderun- gen, die -wenn nur mehr Stellen, eine qualifiziertere Ausbildung und ver- besserte Arbeitsbedingungen fur Sozialarbeiter geschaffen wurden -die so- zialen Probleme moderner Industriegesellschaften alsbald zu bewaltigen ver- sprachen. Dieser Optimismus ist in den letzten Jahren sichtlich gedampft worden. Im Zuge der oekologischen Fundamentalkritik am industriegesell- schaftlichen Fortschritt sind auch die sozialen Dienste Gegenstand kritischer Auseinandersetzung mit den disziplinierenden und entmundigenden Effek- ten ausufernder Expertenkulturen geworden - ohne dass ihnen die soziale Anerkennung, die z. B. arztliche und psychotherapeutische Dienstleistungs- berufe geniessen, je zuteil geworden ware. Die UEberschneidung fortbeste- hender sozialstruktureller Diskriminierungen und Notstande mit den negati- ven Folgen eben der Tatigkeiten, die zu ihrer Abhilfe geschaffen wurden, erzeugen weithin Unbehagen an den uberkommenen Formen sozialer Ar- beit. Die vorliegende Studie versucht, die Wurzeln dieses Unbehagens hi- storisch zu bestimmen. Die Anfange beruflicher Sozialarbeit in Deutschland weisen zuruck in das deutsche Kaiserreich, eine Epoche, der die Geschichtswissenschaft in den letzten zwei Jahrzehnten viel Aufmerksamkeit gewidmet hat. War das Kaiserreich zunachst von der uberwiegenden Mehrheit deutscher Historiker als Vollendung deutscher Nationalstaatlichkeit und Beginn deutscher Welt- machtstellung gepriesen worden, so begann seit Anfang der sechziger Jahre eine radikale Neuinterpretation, die insbesondere in Hans-Ulrich Wehlers wegweisender Studie, .
$9.00 standard shipping within Australia
FREE standard shipping within Australia for orders over $100.00
Express & International shipping calculated at checkout
This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
In der Bundesrepublik gab es 1984 ca. 355000 berufliche Sozialarbeiter. Noch um die Jahrhundertwende waren es nur einige Dutzend im ganzen Deutschen Reich. Diese bemerkenswerte Expansion eines neuen Berufes war jahrzehntelang begleitet von optimistischen Prognosen und Forderun- gen, die -wenn nur mehr Stellen, eine qualifiziertere Ausbildung und ver- besserte Arbeitsbedingungen fur Sozialarbeiter geschaffen wurden -die so- zialen Probleme moderner Industriegesellschaften alsbald zu bewaltigen ver- sprachen. Dieser Optimismus ist in den letzten Jahren sichtlich gedampft worden. Im Zuge der oekologischen Fundamentalkritik am industriegesell- schaftlichen Fortschritt sind auch die sozialen Dienste Gegenstand kritischer Auseinandersetzung mit den disziplinierenden und entmundigenden Effek- ten ausufernder Expertenkulturen geworden - ohne dass ihnen die soziale Anerkennung, die z. B. arztliche und psychotherapeutische Dienstleistungs- berufe geniessen, je zuteil geworden ware. Die UEberschneidung fortbeste- hender sozialstruktureller Diskriminierungen und Notstande mit den negati- ven Folgen eben der Tatigkeiten, die zu ihrer Abhilfe geschaffen wurden, erzeugen weithin Unbehagen an den uberkommenen Formen sozialer Ar- beit. Die vorliegende Studie versucht, die Wurzeln dieses Unbehagens hi- storisch zu bestimmen. Die Anfange beruflicher Sozialarbeit in Deutschland weisen zuruck in das deutsche Kaiserreich, eine Epoche, der die Geschichtswissenschaft in den letzten zwei Jahrzehnten viel Aufmerksamkeit gewidmet hat. War das Kaiserreich zunachst von der uberwiegenden Mehrheit deutscher Historiker als Vollendung deutscher Nationalstaatlichkeit und Beginn deutscher Welt- machtstellung gepriesen worden, so begann seit Anfang der sechziger Jahre eine radikale Neuinterpretation, die insbesondere in Hans-Ulrich Wehlers wegweisender Studie, .