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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
Wie kaum ein Abschnitt der deutschen Geschichte ist die kurze AEra der Weima- rer Republik bis heute auf irritierende Weise prasent. Ganz ist die Frage, ob Bonn nicht doch Weimar se nie verstummt; und unter dem Eindruck der deut- schen Einigung stellt sie sich manchen mit neuer Dringlichkeit. Die zweite Nachkriegsgeschichte ist, unter vielen Aspekten, auch eine Geschichte der Be- muhungen, erahnte oder gewusste Analogien zur ersten zu verhindern. Der Marshall-Plan, der als Anti-Versailles den Deutschen (West) die Ruckkehr in den Kreis der wohlhabenden Voelker ermoeglichen sollte, die Funf-Prozent-Klau- sei gegen Zersplitterung, der Radikalenerlass, die Kraft von Begriffen wie wehrhafte Demokratie und Konsens der Demokraten sind echte und falsche Reflexe auf das Weimarer Syndrom. Dass bundesrepublikanische Politik stets, wenn Anzeichen von Instabilitat oder Diffusion sich bemerkbar machen, ausge- sprochen oder unausgesprochen auf die weimarische projiziert wird, ist nicht der unbedeutendste Bestandteil aktueller politischer Kultur. Umso erstaunlicher ist es, dass gerade die politische Kultur eben jener Wei- marer Republik, die wie kaum eine andere Zeit Gegenstand einer gewaltigen Menge wissenschaftlicher wie nichtwissenschaftlicher Literatur ist, so gut wie unerforscht geblieben ist. Noch 1982 zieht Hagen Schulze das nuchternde Resumee: Und in den Bereichen des politischen Denkens, der politischen Kultur, sind wir kaum uber das Anfangsstadium der Medienauswertung und der traditionellen Ideengeschichte hinausgekommen. ‘,1 2 Zwar hat sich zwischenzeitlich einiges getan. Aber von einem konsolidierten und gesicherten Wissensbestand uber die politische Kultur der ersten deutschen Demokratie kann dennoch nicht die Rede sein.
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Wie kaum ein Abschnitt der deutschen Geschichte ist die kurze AEra der Weima- rer Republik bis heute auf irritierende Weise prasent. Ganz ist die Frage, ob Bonn nicht doch Weimar se nie verstummt; und unter dem Eindruck der deut- schen Einigung stellt sie sich manchen mit neuer Dringlichkeit. Die zweite Nachkriegsgeschichte ist, unter vielen Aspekten, auch eine Geschichte der Be- muhungen, erahnte oder gewusste Analogien zur ersten zu verhindern. Der Marshall-Plan, der als Anti-Versailles den Deutschen (West) die Ruckkehr in den Kreis der wohlhabenden Voelker ermoeglichen sollte, die Funf-Prozent-Klau- sei gegen Zersplitterung, der Radikalenerlass, die Kraft von Begriffen wie wehrhafte Demokratie und Konsens der Demokraten sind echte und falsche Reflexe auf das Weimarer Syndrom. Dass bundesrepublikanische Politik stets, wenn Anzeichen von Instabilitat oder Diffusion sich bemerkbar machen, ausge- sprochen oder unausgesprochen auf die weimarische projiziert wird, ist nicht der unbedeutendste Bestandteil aktueller politischer Kultur. Umso erstaunlicher ist es, dass gerade die politische Kultur eben jener Wei- marer Republik, die wie kaum eine andere Zeit Gegenstand einer gewaltigen Menge wissenschaftlicher wie nichtwissenschaftlicher Literatur ist, so gut wie unerforscht geblieben ist. Noch 1982 zieht Hagen Schulze das nuchternde Resumee: Und in den Bereichen des politischen Denkens, der politischen Kultur, sind wir kaum uber das Anfangsstadium der Medienauswertung und der traditionellen Ideengeschichte hinausgekommen. ‘,1 2 Zwar hat sich zwischenzeitlich einiges getan. Aber von einem konsolidierten und gesicherten Wissensbestand uber die politische Kultur der ersten deutschen Demokratie kann dennoch nicht die Rede sein.