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1m Jahre 1813, als E. T. A. Hoffmann mit der Niederschrift seines ersten Marchens begann, war das Projekt einer Romantischen Poesie langst gescheitert. Friedrich Schlegel, der Begriinder der romantischen Asthetik, hatte nach dem Ubertritt zur katholischen Kirche die Idee einer neuen mythischen Kunst aufgegeben; und selbst Ludwig Tieck, der noch 1812 eine Sammlung romantischer Marchen veroffentlichte, naherte sich immer mehr einer realistischen Erzahlweise an. Fur jun gere Autoren wie Eichendorff, die den Glauben an ein neues mytholo gisches Zeitalter nie geteilt hatten, war es ohnehin selbstverstandlich, daB sie das zwielichtige Reich der Phantasie hinter sich lieBen und die Aussohnung mit der Wirklichkeit suchten. Es scheint daher nahelie gend, auch die Werke Hoffmanns, die realistische und marchenhafte Motive in sich vereinen, in diese allgemeine literarische Entwicklung einzuordnen. Entgegen dem popularen Hoffmann-Bild laBt sich jedoch feststellen, daB die realistischen Zuge seiner Dichtung nicht aus dem Bestreben entstanden sind, sich von den Themen und Fragestellungen der romantischen Asthetik zu losen. Wenn Hoffmann sich mehr als seine Vorgiinger den Verhaltnissen des burgerlichen Lebens zuwendet, geschieht es vor aHem in der Absicht, die Anspruche des romantischen Kunstprogramms zu reflektieren. Seine humoristische Erzahlweise, die die imaginare Welt des Dichters mit den Zwangen der Wirklichkeit konfrontiert, dient gerade der Kritik an den uberzogenen Erwartungen der romantischen Asthetik.
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1m Jahre 1813, als E. T. A. Hoffmann mit der Niederschrift seines ersten Marchens begann, war das Projekt einer Romantischen Poesie langst gescheitert. Friedrich Schlegel, der Begriinder der romantischen Asthetik, hatte nach dem Ubertritt zur katholischen Kirche die Idee einer neuen mythischen Kunst aufgegeben; und selbst Ludwig Tieck, der noch 1812 eine Sammlung romantischer Marchen veroffentlichte, naherte sich immer mehr einer realistischen Erzahlweise an. Fur jun gere Autoren wie Eichendorff, die den Glauben an ein neues mytholo gisches Zeitalter nie geteilt hatten, war es ohnehin selbstverstandlich, daB sie das zwielichtige Reich der Phantasie hinter sich lieBen und die Aussohnung mit der Wirklichkeit suchten. Es scheint daher nahelie gend, auch die Werke Hoffmanns, die realistische und marchenhafte Motive in sich vereinen, in diese allgemeine literarische Entwicklung einzuordnen. Entgegen dem popularen Hoffmann-Bild laBt sich jedoch feststellen, daB die realistischen Zuge seiner Dichtung nicht aus dem Bestreben entstanden sind, sich von den Themen und Fragestellungen der romantischen Asthetik zu losen. Wenn Hoffmann sich mehr als seine Vorgiinger den Verhaltnissen des burgerlichen Lebens zuwendet, geschieht es vor aHem in der Absicht, die Anspruche des romantischen Kunstprogramms zu reflektieren. Seine humoristische Erzahlweise, die die imaginare Welt des Dichters mit den Zwangen der Wirklichkeit konfrontiert, dient gerade der Kritik an den uberzogenen Erwartungen der romantischen Asthetik.