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Unter dem Begriff der Subsistenzfrage sind bis ins 19. Jahrhundert hinein in Frankreich gesamtgesellschaftliche Kontroversen uber die Lebensmittelversorgung der Bevolkerung zusammengefasst worden. Eines der Gravitationszentren dieser historischen Debatten war die Frage, ob und inwiefern Staat und staatliche Behorden die Aufgabe hatten, das Uberleben der Bevolkerung durch die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln wie Korn oder Brot und Fleisch zu sichern. Auch im postrevolutionaren Frankreich, mit Beginn der Industrialisierung, der Steigerung der landwirtschaftlichen Ertrage und der verbesserten Transportbedingungen blieb die Frage virulent ? besonders in politischen und sozialen Krisenlagen. Allerdings wurde die Frage der Lebensmittelversorgung ab dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zunehmend im Rahmen der sozialen Frage verhandelt, als Problem der Nehrungsmittelhygiene und der Versorgung besonders der Arbeiterbevolkerung mit den richtigen Lebensmitteln. Die Studie untersucht den historischen Diskurs uber die Subsistenzfrage und uber Subsistenz als Staatsaufgabe in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts und dies vor allem auf der Ebene der Gebietsverwaltung, ihrer Beamten und Praktiken gegenuber dem Lebensmittelmarkt und seinen Akteuren. An ausgewahlten Fallstudien aus bretonischen Departements zeigt diese Genealogie des Behordenhandelns, wie sich im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen Vorgaben und Marktbeobachtung eine moderne Infrastruktur der lokalen Brot- und Fleischmarktverwaltung herausbildete.
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Unter dem Begriff der Subsistenzfrage sind bis ins 19. Jahrhundert hinein in Frankreich gesamtgesellschaftliche Kontroversen uber die Lebensmittelversorgung der Bevolkerung zusammengefasst worden. Eines der Gravitationszentren dieser historischen Debatten war die Frage, ob und inwiefern Staat und staatliche Behorden die Aufgabe hatten, das Uberleben der Bevolkerung durch die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln wie Korn oder Brot und Fleisch zu sichern. Auch im postrevolutionaren Frankreich, mit Beginn der Industrialisierung, der Steigerung der landwirtschaftlichen Ertrage und der verbesserten Transportbedingungen blieb die Frage virulent ? besonders in politischen und sozialen Krisenlagen. Allerdings wurde die Frage der Lebensmittelversorgung ab dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zunehmend im Rahmen der sozialen Frage verhandelt, als Problem der Nehrungsmittelhygiene und der Versorgung besonders der Arbeiterbevolkerung mit den richtigen Lebensmitteln. Die Studie untersucht den historischen Diskurs uber die Subsistenzfrage und uber Subsistenz als Staatsaufgabe in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts und dies vor allem auf der Ebene der Gebietsverwaltung, ihrer Beamten und Praktiken gegenuber dem Lebensmittelmarkt und seinen Akteuren. An ausgewahlten Fallstudien aus bretonischen Departements zeigt diese Genealogie des Behordenhandelns, wie sich im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen Vorgaben und Marktbeobachtung eine moderne Infrastruktur der lokalen Brot- und Fleischmarktverwaltung herausbildete.