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Im Zentrum dieses Bandes stehen Selbstzeugnisse von Patienten, die in Tagebuchern, Krankenakten, Bittschriften, Autobiographien, Briefen, weit verstreuten Archivalien und in bildlichen Zeugnissen zu finden sind. Kaum eine Quellengattung fuhrt historische und okonomische Bedingungen so plastisch vor Augen wie die Niederschriften kranker Menschen. Zugleich stellen die oft unter Zwang und in prekaren Lebenssituationen verfassten Dokumente hohe Anforderungen an ihre historische Auswertung. Abhangigkeiten und institutionelle Ordnungen lassen viele Selbstzeugnisse a priori unfrei erscheinen. Die Analyse der Verhaltnisse, unter denen die Quellen entstanden, ermoglicht es, Sozialgeschichte aus dem Blickwinkel einzelner Individuen zu betrachten. Tatsachlich sind Patientendokumente weit ofter als erwartet Zeugnisse reflektierten selbstbewussten Handelns. Gerade im Angesicht der Krankheit bewahrten die Verfasser Autoritat uber die eigene Biographie.
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Im Zentrum dieses Bandes stehen Selbstzeugnisse von Patienten, die in Tagebuchern, Krankenakten, Bittschriften, Autobiographien, Briefen, weit verstreuten Archivalien und in bildlichen Zeugnissen zu finden sind. Kaum eine Quellengattung fuhrt historische und okonomische Bedingungen so plastisch vor Augen wie die Niederschriften kranker Menschen. Zugleich stellen die oft unter Zwang und in prekaren Lebenssituationen verfassten Dokumente hohe Anforderungen an ihre historische Auswertung. Abhangigkeiten und institutionelle Ordnungen lassen viele Selbstzeugnisse a priori unfrei erscheinen. Die Analyse der Verhaltnisse, unter denen die Quellen entstanden, ermoglicht es, Sozialgeschichte aus dem Blickwinkel einzelner Individuen zu betrachten. Tatsachlich sind Patientendokumente weit ofter als erwartet Zeugnisse reflektierten selbstbewussten Handelns. Gerade im Angesicht der Krankheit bewahrten die Verfasser Autoritat uber die eigene Biographie.