Die Landstandische Verfassung
Kersten Kruger
Die Landstandische Verfassung
Kersten Kruger
Die Landstandische Verfassung stand lange im Schatten des dominanten borussisch-kleindeutschen Geschichtsbildes, das allein die absolute Monarchie als Tragerin des Fortschritts auf dem Weg zum nationalen Machtstaat sah. Alles Beharrende oder Entgegenstehende wurde als ruckstandig und eigennutzig abgewiesen und moeglichst ausgeblendet. Damit wurde die genossenschaftliche Alternative der deutschen Verfassungs- und Gesellschaftsentwicklung im historischen wie politischen Bewusstsein verschuttet, ein Verbindungsglied zum modernen Parlamentarismus ins Vergessen gedrangt.
Der vorliegende Band soll den auch in Deutschland stark entwickelten Fruhparlamentarismus in Mittelalter und Neuzeit wieder in das Bewusstsein heben. Er war reich entwickelt. In der uberwiegenden Mehrzahl der Territorien des Heiligen Roemischen Reiches gab es parlamentarische Versammlungen mit beachtlichen politischen Mitbestimmungsrechten - nicht geringer als die des englischen Parlaments. Es lassen sich mehrere Ebenen vom Kommunalismus bis zum Foederalismus unterscheiden. Herrschaft war lange nur mit dem Konsens der Regierten durchzusetzen und zu gestalten. Gewiss minderte der erstarkende Absolutismus die Rechte der Landstande, ja hob sie bisweilen ganz auf. Aber dennoch blieb die Landstandische Verfassung ein fester Bestandteil im Erleben wie im Bewusstsein der Menschen im Ancien Regime, an welche die Diskussionen des 19. Jahrhunderts uber Verfassungsreformen anknupfen konnten.
This item is not currently in-stock. It can be ordered online and is expected to ship in approx 4 weeks
Our stock data is updated periodically, and availability may change throughout the day for in-demand items. Please call the relevant shop for the most current stock information. Prices are subject to change without notice.
Sign in or become a Readings Member to add this title to a wishlist.