Readings Newsletter
Become a Readings Member to make your shopping experience even easier.
Sign in or sign up for free!
You’re not far away from qualifying for FREE standard shipping within Australia
You’ve qualified for FREE standard shipping within Australia
The cart is loading…
This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
In diesem Buch wird das Privatleben der uber 700 Familien betrachtet, die in den anderthalb Jahrhunderten vor dem Ende der Republik den venezianischen Adelskoerper gebildet haben. Unter Ruckgriff auf Kirchenbucher, Haushaltszahlungen, Testamente und andere serielle Quellen werden die demographischen Schicksale, das Heiratsverhalten sowie die sehr eigentumlichen Familien- und Haushaltsstrukturen rekonstruiert. In den vermoegenden Familien, welche die Schalthebel der politischen Macht monopolisierten, blieben in den meisten Fallen noch bis zum Untergang der Republik selbst so persoenliche Entscheidungen wie Heirat oder Ehelosigkeit, Wahl des Ehegatten, das Leben in einem eigenen Haushalt oder in einer Fraterna mit allen mannlichen Verwandten (unter Verzicht auf wirtschaftliche Unabhangigkeit) den Geboten der Familienrason untergeordnet. Denn um einen ehrenvollen Platz im oeffentlichen Leben und in der Adelspyramide zu behaupten, mussten die Familien geeint und ihr Besitz ungeteilt bleiben und durften nicht mehr Soehne heiraten, als fur die Fortdauer der Familie in einer einzigen Linie unerlasslich schienen. Hautpsachlich daran, dass die reichen Familien die Anzahl der fur die Fortdauer notwendigen Ehen zu knapp kalkulierten, lag es, wenn im Verlauf von anderthalb Jahrhunderten uber die Halfte von ihnen erlosch. Einer voellig anderen Strategie folgte dagegen eine Minderheit von Adeligen oder ‘Plebejern’, die munter drauflos heirateten und so viele Kinder in die Welt setzten, dass auf sie am Ende des 18. Jahrhunderts fast zwei Drittel der Sitze im Grossen Rat entfielen. Dieses Anwachsen eines adligen Proletariats, das fast ausschliesslich von Sinekuren und staatlichen Almosen lebte, zerstoerte vollends den inneren Zusammenhalt des Adelskoerpers und schwachte die politische Handlungsfahigkeit der tausendjahrigen Republik so sehr, dass sie 1797 kampflos vor dem korsischen Aggresor kapitulierte.
$9.00 standard shipping within Australia
FREE standard shipping within Australia for orders over $100.00
Express & International shipping calculated at checkout
This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
In diesem Buch wird das Privatleben der uber 700 Familien betrachtet, die in den anderthalb Jahrhunderten vor dem Ende der Republik den venezianischen Adelskoerper gebildet haben. Unter Ruckgriff auf Kirchenbucher, Haushaltszahlungen, Testamente und andere serielle Quellen werden die demographischen Schicksale, das Heiratsverhalten sowie die sehr eigentumlichen Familien- und Haushaltsstrukturen rekonstruiert. In den vermoegenden Familien, welche die Schalthebel der politischen Macht monopolisierten, blieben in den meisten Fallen noch bis zum Untergang der Republik selbst so persoenliche Entscheidungen wie Heirat oder Ehelosigkeit, Wahl des Ehegatten, das Leben in einem eigenen Haushalt oder in einer Fraterna mit allen mannlichen Verwandten (unter Verzicht auf wirtschaftliche Unabhangigkeit) den Geboten der Familienrason untergeordnet. Denn um einen ehrenvollen Platz im oeffentlichen Leben und in der Adelspyramide zu behaupten, mussten die Familien geeint und ihr Besitz ungeteilt bleiben und durften nicht mehr Soehne heiraten, als fur die Fortdauer der Familie in einer einzigen Linie unerlasslich schienen. Hautpsachlich daran, dass die reichen Familien die Anzahl der fur die Fortdauer notwendigen Ehen zu knapp kalkulierten, lag es, wenn im Verlauf von anderthalb Jahrhunderten uber die Halfte von ihnen erlosch. Einer voellig anderen Strategie folgte dagegen eine Minderheit von Adeligen oder ‘Plebejern’, die munter drauflos heirateten und so viele Kinder in die Welt setzten, dass auf sie am Ende des 18. Jahrhunderts fast zwei Drittel der Sitze im Grossen Rat entfielen. Dieses Anwachsen eines adligen Proletariats, das fast ausschliesslich von Sinekuren und staatlichen Almosen lebte, zerstoerte vollends den inneren Zusammenhalt des Adelskoerpers und schwachte die politische Handlungsfahigkeit der tausendjahrigen Republik so sehr, dass sie 1797 kampflos vor dem korsischen Aggresor kapitulierte.