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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
Ausgehend von der Grunduberzeugung Wagners, dass das dramatische Kunstwerk erst in der sinnlichen Mitteilung an alle Sinne seine vollstandige und endgultige Gestalt erlange und sich daher nur im Theater verwirkliche, erweist sich die Aura-Metapher Walter Benjamins, die einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag, als treffendes Sinnbild fur die kunstlerische Absicht Wagners. Hatte Benjamin den Verfall der Aura als Symptom des Kunstwerks im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit diagnostiziert, so begriff auch bereits Wagners Kritik die als kulturelle und kunstlerische Degenerationsform empfundene zeitgenoessische Oper als Ausdruck fur den allgemeinen Verfall der Kunst im Verlust ihrer ehemaligen Bedeutung und Dignitat im Zeitalter eines blinden Materialismus. Wagner entwickelt seinen Kunstbegriff dagegen auf der geistigen Grundlage des deutschen Idealismus der klassisch-romantischen Epoche. Daher erscheint es zulassig, Wagner asthetikgeschichtlich zwischen die zwei grossen idealistischen Denkrichtungen, die Romantik und die Frankfurter Schule einzureihen und den asthetischen Komplex des ‘Musikdramas’ von diesen beiden Polen aus zu beleuchten. Wagner setzt sein Kunstwerk und dessen theoretische Untermauerung als Versuch einer ‘Reauratisierung’, als Restituierung seiner Aura, ihrem Verfall entgegen. Buhnenfestspiel und Buhnenweihfestspiel als Verbindung von elitarer splendid isolation und demokratischem Kunstideal treten dabei in Beziehung zu kultischen und religioesen Wirkungsabsichten, wodurch im Rahmen der Regenerationsthese ein aus der AEsthetik gewonnener, rezeptionsgeschichtlich jedoch prekarer kulturtheoretischer Ansatz in Reichweite ruckt. Faszinosum und Skandalon von Wagners Werk erweisen sich mithin als zwei Seiten derselben Medaille.
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Ausgehend von der Grunduberzeugung Wagners, dass das dramatische Kunstwerk erst in der sinnlichen Mitteilung an alle Sinne seine vollstandige und endgultige Gestalt erlange und sich daher nur im Theater verwirkliche, erweist sich die Aura-Metapher Walter Benjamins, die einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag, als treffendes Sinnbild fur die kunstlerische Absicht Wagners. Hatte Benjamin den Verfall der Aura als Symptom des Kunstwerks im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit diagnostiziert, so begriff auch bereits Wagners Kritik die als kulturelle und kunstlerische Degenerationsform empfundene zeitgenoessische Oper als Ausdruck fur den allgemeinen Verfall der Kunst im Verlust ihrer ehemaligen Bedeutung und Dignitat im Zeitalter eines blinden Materialismus. Wagner entwickelt seinen Kunstbegriff dagegen auf der geistigen Grundlage des deutschen Idealismus der klassisch-romantischen Epoche. Daher erscheint es zulassig, Wagner asthetikgeschichtlich zwischen die zwei grossen idealistischen Denkrichtungen, die Romantik und die Frankfurter Schule einzureihen und den asthetischen Komplex des ‘Musikdramas’ von diesen beiden Polen aus zu beleuchten. Wagner setzt sein Kunstwerk und dessen theoretische Untermauerung als Versuch einer ‘Reauratisierung’, als Restituierung seiner Aura, ihrem Verfall entgegen. Buhnenfestspiel und Buhnenweihfestspiel als Verbindung von elitarer splendid isolation und demokratischem Kunstideal treten dabei in Beziehung zu kultischen und religioesen Wirkungsabsichten, wodurch im Rahmen der Regenerationsthese ein aus der AEsthetik gewonnener, rezeptionsgeschichtlich jedoch prekarer kulturtheoretischer Ansatz in Reichweite ruckt. Faszinosum und Skandalon von Wagners Werk erweisen sich mithin als zwei Seiten derselben Medaille.