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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
Als sich 1990 der Vorhang uber Heiner Mullers Berliner Inszenierung Hamlet/Maschine senkte, entdeckte die Kritik in Hamlet den Idealisten des Burger-Forums, der den Ausverkauf der DDR an den Kapitalisten Fortinbras (= BRD) nicht verhinderte. Politischer schien kein Zeitstuck - aktuell in einem brisanten Moment deutscher Geschichte war wieder einmal der ‘dritte deutsche Klassiker’ Shakespeare. Seine Buhnekarriere untersucht diese Studie mit einer Methode, die Hermeneutik und Semiotik zu verbinden sucht: von den Anfangen uber die Shakespeare-Kritik im 19. Jahrhundert (Hegel), das Theater der Weimarer Republik (Jessner, Reinhardt), die nationalsozialistische Shakespeare-Idolatrie, das Theater der 50er Jahre bis hin zur Gegenwart. Im Zentrum steht das Regietheater mit Inszenierungen von Gruber, Palitzsch uber Tabori bis Zadek. Als Institution des ‘Klassikermords’ diskriminiert, wird sein Stellenwert fur die Shakespeare-Rezeption eroertert. Dass eine Buhnengeschichte zugleich Partialgeschichte des deutschen Theaters ist, wundert angesichts von Shakespeares Spitzenstellung im Spielplan nicht. Leitfaden der Untersuchung sind zwei Aspekte: Welche Funktion spielt die ‘Klassiker’-Zuschreibung, die beschrieben und eroertert wird, fur die ideologische, asthetische Shakespeare-Rezeption? Wie vereinbarte sich der nationale, ‘voelkische’ Shakespeare der Reichsgrundung und des Dritten Reichs mit dem ‘Klassiker’-Status, der doch gerade die humane Utopie abseits politischer Abgrenzung verfolgte? Liegt der Widerspruch im ‘Klassiker’-Status selbst? Mit Shakespeare inszeniert das Theater Identitatsgeschichten. Welche Chancen gibt das Theater noch Shakespeare-Protagonisten, die im Nationalsozialismus als Fuhrer schlechthin, in den 90er Jahren, im Zeitalter der Posthistoire, vom Verschwinden bedroht sind? Die Inszenierungsanalysen gelten markanten Inszenierungen von Hamlet , Coriolan , Mass fur Mass , Richard III .
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Als sich 1990 der Vorhang uber Heiner Mullers Berliner Inszenierung Hamlet/Maschine senkte, entdeckte die Kritik in Hamlet den Idealisten des Burger-Forums, der den Ausverkauf der DDR an den Kapitalisten Fortinbras (= BRD) nicht verhinderte. Politischer schien kein Zeitstuck - aktuell in einem brisanten Moment deutscher Geschichte war wieder einmal der ‘dritte deutsche Klassiker’ Shakespeare. Seine Buhnekarriere untersucht diese Studie mit einer Methode, die Hermeneutik und Semiotik zu verbinden sucht: von den Anfangen uber die Shakespeare-Kritik im 19. Jahrhundert (Hegel), das Theater der Weimarer Republik (Jessner, Reinhardt), die nationalsozialistische Shakespeare-Idolatrie, das Theater der 50er Jahre bis hin zur Gegenwart. Im Zentrum steht das Regietheater mit Inszenierungen von Gruber, Palitzsch uber Tabori bis Zadek. Als Institution des ‘Klassikermords’ diskriminiert, wird sein Stellenwert fur die Shakespeare-Rezeption eroertert. Dass eine Buhnengeschichte zugleich Partialgeschichte des deutschen Theaters ist, wundert angesichts von Shakespeares Spitzenstellung im Spielplan nicht. Leitfaden der Untersuchung sind zwei Aspekte: Welche Funktion spielt die ‘Klassiker’-Zuschreibung, die beschrieben und eroertert wird, fur die ideologische, asthetische Shakespeare-Rezeption? Wie vereinbarte sich der nationale, ‘voelkische’ Shakespeare der Reichsgrundung und des Dritten Reichs mit dem ‘Klassiker’-Status, der doch gerade die humane Utopie abseits politischer Abgrenzung verfolgte? Liegt der Widerspruch im ‘Klassiker’-Status selbst? Mit Shakespeare inszeniert das Theater Identitatsgeschichten. Welche Chancen gibt das Theater noch Shakespeare-Protagonisten, die im Nationalsozialismus als Fuhrer schlechthin, in den 90er Jahren, im Zeitalter der Posthistoire, vom Verschwinden bedroht sind? Die Inszenierungsanalysen gelten markanten Inszenierungen von Hamlet , Coriolan , Mass fur Mass , Richard III .