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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
In der 2. Halfte des 16. Jahrhunderts wurden in grosser Zahl Flugblatter publiziert, die das Auftreten sogenannter Wundergeburten verkundeten. Interpretiert als Zeichen des Zorns Gottes, waren diese Wundergeburten Bestandteil einer bis in die Antike zuruckreichenden Vorzeichendeutung, die im 16. Jahrhundert vorrangig von Protestanten angewandt wurde.
Die Untersuchung deckt die theologischen Grundlagen fur die Auslegbarkeit der Monstra insbesondere vor dem Hintergrund der konfessionellen Streitigkeiten um den Wunderkult auf. Da es fur die Gelehrten der Zeit eine Tatsache war, dass sowohl die Ordnung der Natur als auch die der Gesellschaft von Gott vorbestimmt war, wurden die Monstra als goettliches ‘Kommunikationsmittel’ gesehen, um auf Missstande in der Gesellschaft zu verweisen. Hierbei zeichnet sich im Laufe des Jahrhunderts eine Verschiebung in bezug auf die Adressatengruppen, die mit diesen Deutungen erreicht werden sollten, und damit der gesellschaftspolitischen Funktion der Monstra-Auslegungen ab. Im naturkundlichen Diskurs spielten die Flugblatter uber die Wundergeburten als Anschauungsmaterial fur AErzte eine wichtige Rolle. Daruber hinaus bilden die Monstra den Schnittpunkt zwischen der von vielen Medizinern vertretenen aristokratischen Theorie von den naturlichen Ursachen der Missbildungen und den die Prodigiendeutung formulierenden Theologen, die durch dieses naturkundliche Erklarungsmuster die Grundlage ihrer Deutung und die daraus ableitbaren Forderungen in Frage gestellt sahen. Der Frage, welche Bedeutung die Diskussion um das Entstehen der Monstra besonders fur die Frauen der Zeit hatte, wird zum einen anhand der Imaginationstheorie und den daraus ableitbaren Verhaltensmassregeln, zum anderen im Zusammenhang mit der Diskussion um die Macht der Hexen nachgegangen.
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In der 2. Halfte des 16. Jahrhunderts wurden in grosser Zahl Flugblatter publiziert, die das Auftreten sogenannter Wundergeburten verkundeten. Interpretiert als Zeichen des Zorns Gottes, waren diese Wundergeburten Bestandteil einer bis in die Antike zuruckreichenden Vorzeichendeutung, die im 16. Jahrhundert vorrangig von Protestanten angewandt wurde.
Die Untersuchung deckt die theologischen Grundlagen fur die Auslegbarkeit der Monstra insbesondere vor dem Hintergrund der konfessionellen Streitigkeiten um den Wunderkult auf. Da es fur die Gelehrten der Zeit eine Tatsache war, dass sowohl die Ordnung der Natur als auch die der Gesellschaft von Gott vorbestimmt war, wurden die Monstra als goettliches ‘Kommunikationsmittel’ gesehen, um auf Missstande in der Gesellschaft zu verweisen. Hierbei zeichnet sich im Laufe des Jahrhunderts eine Verschiebung in bezug auf die Adressatengruppen, die mit diesen Deutungen erreicht werden sollten, und damit der gesellschaftspolitischen Funktion der Monstra-Auslegungen ab. Im naturkundlichen Diskurs spielten die Flugblatter uber die Wundergeburten als Anschauungsmaterial fur AErzte eine wichtige Rolle. Daruber hinaus bilden die Monstra den Schnittpunkt zwischen der von vielen Medizinern vertretenen aristokratischen Theorie von den naturlichen Ursachen der Missbildungen und den die Prodigiendeutung formulierenden Theologen, die durch dieses naturkundliche Erklarungsmuster die Grundlage ihrer Deutung und die daraus ableitbaren Forderungen in Frage gestellt sahen. Der Frage, welche Bedeutung die Diskussion um das Entstehen der Monstra besonders fur die Frauen der Zeit hatte, wird zum einen anhand der Imaginationstheorie und den daraus ableitbaren Verhaltensmassregeln, zum anderen im Zusammenhang mit der Diskussion um die Macht der Hexen nachgegangen.