UEbersetzungen I,1 - Der Graf Lucanor Von Don Juan Manuel. Geistliche Schauspiele Von Don Pedro Calderon de la Barca

Format
Hardback
Publisher
de Gruyter
Country
Germany
Published
3 November 2003
Pages
878
ISBN
9783484155411

UEbersetzungen I,1 - Der Graf Lucanor Von Don Juan Manuel. Geistliche Schauspiele Von Don Pedro Calderon de la Barca

Dieser Band mit Eichendorffs Manuel- und Calderon-UEbertragungen beschliesst die dreibandige Abteilung mit den UEbersetzungen aus dem Spanischen innerhalb der HKA (die Bande XV/2 und XVI liegen bereits vor). Erstmalig wird eine kritische Edition der deutschen Fassungen von Manuels um die Mitte des 14. Jahrhunderts entstandenem Roman El Conde Lucanor und von funf um die Mitte des 17. Jahrhunderts geschriebenen autos sacramentales Calderons geboten, die Eichendorff 1840 bzw. 1846 veroeffentlicht hat. Der Graf Lucanor ist in einer textidentischen Ausgabe zu Eichendorffs Lebzeiten ein zweites Mal (1843), die Geistlichen Schauspiele sind nur dieses eine Mal erschienen. Waren schon die Erstdrucke vor allem der Dramen durch zahlreiche Druckfehler entstellt, so gelangten im einzigen vollstandigen Nachdruck (1958) neue Fehler und Missverstandnisse in die Texte.

Der Herausgeber hat die korrumpierten Stellen durch den Vergleich mit Eichendorffs Vorlagen, der Keller-Edition des Conde und der Apontes-Ausgabe der Werke Calderons, emendieren koennen, so dass nun erstmalig der intendierte und authentische Text greifbar wird. UEber die Eingriffe berichtet wieder wie im vorangegangenen Band ein ausfuhrliches, kommentiertes Lesartenverzeichnis. Mitgeteilt wird auch der einzige uberlieferte handschriftliche Textzeuge, der einen kleinen Ausschnitt aus Koenig Ferdinand der Heilige bringt. Die Kommentare haben als Manuel- und Calderon-Kenner ausgewiesene Romanisten verfasst, die Einfuhrung, die Eichendorffs Weg zur spanischen Literatur nachvollzieht, stammt von Ansgar Hillach. In den Einleitungen zu den Kommentaren wird der Text literarhistorisch kontextualisiert und mit den Ergebnissen der romanistischen Philologie konfrontiert. Die Einzelstellenerlauterungen - mit Klarungen der theologischen und poetologischen Sachverhalte - vergleichen Eichendorffs Text mit woertlichen UEbersetzungen. Es durfte interessant sein zu sehen, wie Eichendorff Calderons Rationalitat in sein eigenes, spatromantisches Idiom verwandelt. Auch ideologiegeschichtlich ist die Publikation dieser katholischen Lehrstucke wahrend der Zeit preussischer Kulturhegemonie aufschlussreich. Insbesondere Manuels Sammlung exemplarischer Geschichten zur Handlungsorientierung durften, nebenbei bemerkt, durch den immensen historischen Abstand fur den heutigen Leser ein grosses Vergnugen sein.

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