Briefe, Band 4, Briefe (1810-1811)
Briefe, Band 4, Briefe (1810-1811)
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Der vierte Band der Ausgabe der Briefe von Therese Huber (1764–1829) enthalt die Briefe der Jahre 1810 und 1811.
Die Lekture von Buchern zu historischen Themen von der Antike bis zur Franzoesischen Revolution und den Koalitionskriegen sowie von Zeitungsmeldungen fuhren Huber immer wieder zur Auseinandersetzung mit der aktuellen Situation Bayerns und Deutschlands angesichts der Ausdehnung der Herrschaft Napoleons uber ganz Europa. Mit ihrer Bewunderung fur Frankreich und seinen Kaiser steht sie dabei im Gegensatz zu der aufkommenden nationalen Bewegung in Deutschland. Besuche in Ulm, Augsburg, Munchen (Schauplatz des Konflikts zwischen nord- und suddeutschen Akademikern), Stuttgart, Bern und Neuchatel geben Huber Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen z.B. der wirtschaftlichen Probleme im Zeichen der Napoleonischen Kriege, der Grenzveranderungen und Kontinentalsperre. Als Autorin hat Huber infolge der Krise des deutschen Buchhandels Schwierigkeiten, fur ihre Manuskripte Verleger zu finden. Andererseits wird ihre fruher geheimgehaltene Autorschaft dem Publikum mehr und mehr bekannt, ihr Selbstvertrauen als Schriftstellerin durch den Erfolg ihres Reiseberichts Bemerkungen uber Holland gestarkt. UEber Padagogik diskutiert sie vor dem Hintergrund ihrer Bewerbung um eine Stelle als Vorsteherin einer schweizer Madchenschule, der Krise des Pestalozzischen Institutes und der Grundungswelle von Erziehungsanstalten fur Madchen. Fur die als Erzieherin tatige Tochter Therese Forster entwickelt Huber Konzepte fur deren Unterrichtsgestaltung. Der Eintritt der Tochter Luise in die katholische Kirche wird von ihr respektiert und unterstutzt. Huber nimmt lebhaften Anteil an Arbeitslosigkeit und persoenlichen Schicksalsschlagen (Kriegsgefangenschaft wahrend des Aufstandes der Tiroler, Tod der Mutter Caroline von Herder, Bankrott des Bruders Adelbert) ihres dadurch selbstmordgefahrdeten Ziehsohnes Emil von Herder. Durch Lekturediskussionen und die Aussicht auf die Ehe mit ihrer Tochter Luise versucht Huber ihm eine Lebensperspektive zu geben.
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