Readings Newsletter
Become a Readings Member to make your shopping experience even easier.
Sign in or sign up for free!
You’re not far away from qualifying for FREE standard shipping within Australia
You’ve qualified for FREE standard shipping within Australia
The cart is loading…
Im Diskurs der Moderne avanciert die Lebensform Christi zu einem zentralen kunstlerischen Selbstdeutungstopos. Leid, Selbstzweifel und Vereinsamung des modernen Kunstlers sind in ihr ebenso vorgezeichnet wie das Bewusstsein einer exzeptionellen Berufung. Die aristokratischen und sozialrevolutionaren, politischen und unpolitischen, ironischen und naiven, androgynen und homoerotischen Personlichkeitsfacetten, die Jesus von Nazareth um die Jahrhundertwende zugeschrieben werden, disponieren ihn zu einer Spiegelfigur der kunstlerischen Existenz. Christus gehore unter die Dichter, schreibt Oscar Wilde. Thomas Manns Werk entsteht in der Auseinandersetzung mit genuin modernen Spielarten der Imitatio Christi in der Selbstkreuzigung Friedrich Nietzsches, der christologischen Selbststilisierung Gerhart Hauptmanns und anderer zeitgenossischer Schriftsteller. Dass in der unmittelbaren Nachkriegszeit rigoros uber die Religiositat oder den Atheismus Thomas Manns gestritten wurde, hat bis heute den Blick auf Prasenz und Funktion christologischer Motive in seinem Werk verstellt. Dieses Buch ruckt Thomas Manns erzahlerische Christusfigurationen als Form des Self-Fashioning in den Kontext der Moderne.
$9.00 standard shipping within Australia
FREE standard shipping within Australia for orders over $100.00
Express & International shipping calculated at checkout
Im Diskurs der Moderne avanciert die Lebensform Christi zu einem zentralen kunstlerischen Selbstdeutungstopos. Leid, Selbstzweifel und Vereinsamung des modernen Kunstlers sind in ihr ebenso vorgezeichnet wie das Bewusstsein einer exzeptionellen Berufung. Die aristokratischen und sozialrevolutionaren, politischen und unpolitischen, ironischen und naiven, androgynen und homoerotischen Personlichkeitsfacetten, die Jesus von Nazareth um die Jahrhundertwende zugeschrieben werden, disponieren ihn zu einer Spiegelfigur der kunstlerischen Existenz. Christus gehore unter die Dichter, schreibt Oscar Wilde. Thomas Manns Werk entsteht in der Auseinandersetzung mit genuin modernen Spielarten der Imitatio Christi in der Selbstkreuzigung Friedrich Nietzsches, der christologischen Selbststilisierung Gerhart Hauptmanns und anderer zeitgenossischer Schriftsteller. Dass in der unmittelbaren Nachkriegszeit rigoros uber die Religiositat oder den Atheismus Thomas Manns gestritten wurde, hat bis heute den Blick auf Prasenz und Funktion christologischer Motive in seinem Werk verstellt. Dieses Buch ruckt Thomas Manns erzahlerische Christusfigurationen als Form des Self-Fashioning in den Kontext der Moderne.