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Gerhard Friedrich Muller (1705-1783) war einer der Hauptvertreter der Gruppe von Gelehrten, die von der Russischen Akademie der Wissenschaften zu Sankt Petersburg zur Teilnahme an der 2. Kamcatkaexpedition (1733-1743) entsandt wurden, deren Gesamtleitung dem danischen Seeoffizier in russischen Diensten Vitus Bering (1681-1741) unterstand. Seine Schriften sind nicht nur die ersten wissenschaftlichen Beschreibungen der in Sibirien lebenden Volker, sondern konnen als einer der fruhesten Versuche angesehen werden, die Ethnographie (Volkerbeschreibung) als eigenstandigen Wissenschaftszweig zu etablieren. In Ethnographische Schriften II werden zwei Arbeiten Mullers vorwiegend zur Ethnographie der bis dahin wenig bekannten Volker Sibiriens prasentiert. Seine Nachrichten uber die Volker Sibiriens stellen gewissermassen eine Vorarbeit zu seiner Beschreibung der sibirischen Volker dar, enthalten aber auch zahlreiche Angaben, die in seinem Hauptwerk nicht vorkommen. Die zweite Arbeit ist Mullers Instruktion von 1740 fur den Historiker und vormaligen Rektor des Akademischen Gymnasiums in Sankt Petersburg Johann Eberhard Fischer (1697-1771), der im Jahr 1739 zur Expedition geschickt wurde, um die Arbeit Mullers fortzufuhren. Mit weit uber 1000 Punkten umfasst sie alle Aufgaben, die zur Erforschung der Natur und der Volker Sibiriens erforderlich sind. Allein die 923 Punkte, die direkt die Volkerbeschreibung betreffen, stellen gewissermassen einen Kanon von Handlungsvorschriften fur die ethnographische Feldforschung dar, die nach Muller als Vorbild fur die Beschreibung aller Volker dienen konnte.
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Gerhard Friedrich Muller (1705-1783) war einer der Hauptvertreter der Gruppe von Gelehrten, die von der Russischen Akademie der Wissenschaften zu Sankt Petersburg zur Teilnahme an der 2. Kamcatkaexpedition (1733-1743) entsandt wurden, deren Gesamtleitung dem danischen Seeoffizier in russischen Diensten Vitus Bering (1681-1741) unterstand. Seine Schriften sind nicht nur die ersten wissenschaftlichen Beschreibungen der in Sibirien lebenden Volker, sondern konnen als einer der fruhesten Versuche angesehen werden, die Ethnographie (Volkerbeschreibung) als eigenstandigen Wissenschaftszweig zu etablieren. In Ethnographische Schriften II werden zwei Arbeiten Mullers vorwiegend zur Ethnographie der bis dahin wenig bekannten Volker Sibiriens prasentiert. Seine Nachrichten uber die Volker Sibiriens stellen gewissermassen eine Vorarbeit zu seiner Beschreibung der sibirischen Volker dar, enthalten aber auch zahlreiche Angaben, die in seinem Hauptwerk nicht vorkommen. Die zweite Arbeit ist Mullers Instruktion von 1740 fur den Historiker und vormaligen Rektor des Akademischen Gymnasiums in Sankt Petersburg Johann Eberhard Fischer (1697-1771), der im Jahr 1739 zur Expedition geschickt wurde, um die Arbeit Mullers fortzufuhren. Mit weit uber 1000 Punkten umfasst sie alle Aufgaben, die zur Erforschung der Natur und der Volker Sibiriens erforderlich sind. Allein die 923 Punkte, die direkt die Volkerbeschreibung betreffen, stellen gewissermassen einen Kanon von Handlungsvorschriften fur die ethnographische Feldforschung dar, die nach Muller als Vorbild fur die Beschreibung aller Volker dienen konnte.