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Martin Luther ist eine Zentralgestalt der deutschen Erinnerungskultur. Denkmaler, Kirchen- und Straaennamen, Zeitschriften, Bucher und Comics, Postkarten, Briefmarken und Munzen - nicht zuletzt Feiern und Ausstellungen halten das Andenken an den Reformator im offentlichen Raum prasent. Aber an wen wird eigentlich erinnert? Wer war Martin Luther? Auf diese nur scheinbar triviale Frage sind in den vergangenen 500 Jahren sehr unterschiedliche Antworten gegeben worden. Noch zu Lebzeiten wurde aus der Person Martin Luther eine Figur, die nicht nur Gegenstand von kultischer Verehrung und erbitterter Anfeindung war, sondern in wechselnden sozialen, politischen und okonomischen Zusammenhangen als Instrument der Legitimierung und Medium der Identitatsstiftung diente. Daraus entstand eine Vielzahl von Lutherbildern, die zum Teil bis heute wirksam geblieben sind: Heiliger, Ketzer, Prophet, Antichrist, Kirchenvater, Kirchenspalter, Aufklarer, Antisemit, Genie, Scharlatan, Nationalheld, Furstenknecht. Die Ausstellung Luthermania - Ansichten einer Kultfigur legt die fruhneuzeitlichen Wurzeln moderner Lutherbilder frei. Anhand zahlreicher Exponate aus dem Bestand der Herzog August Bibliothek sowie einiger Leihgaben werden die vielfaltigen Ansichten, die es auf und uber Luther gab, und die ihnen zugrundeliegenden Absichten greifbar. In vier Sektionen werden Bucher, Bilder und Objekte gezeigt, die dazu beitrugen, aus Luther einen Heiligen, den Teufel, eine Marke oder den Deutschen zu machen. Wie viel Luther in ihnen steckt, ist zu verschiedenen Zeiten je anders beurteilt worden. Und so ist auch diese Ausstellung nur eine Etappe im fortdauernden Prozess von Konstruktion und Dekonstruktion dessen, was Martin Luther fur die Nachwelt bedeutet. Die Ausstellung ist im Rahmen des Forschungsverbunds Marbach Weimar Wolfenbuttel entstanden und wird am 15. Januar 2017 in der Herzog August Bibliothek eroffnet.
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Martin Luther ist eine Zentralgestalt der deutschen Erinnerungskultur. Denkmaler, Kirchen- und Straaennamen, Zeitschriften, Bucher und Comics, Postkarten, Briefmarken und Munzen - nicht zuletzt Feiern und Ausstellungen halten das Andenken an den Reformator im offentlichen Raum prasent. Aber an wen wird eigentlich erinnert? Wer war Martin Luther? Auf diese nur scheinbar triviale Frage sind in den vergangenen 500 Jahren sehr unterschiedliche Antworten gegeben worden. Noch zu Lebzeiten wurde aus der Person Martin Luther eine Figur, die nicht nur Gegenstand von kultischer Verehrung und erbitterter Anfeindung war, sondern in wechselnden sozialen, politischen und okonomischen Zusammenhangen als Instrument der Legitimierung und Medium der Identitatsstiftung diente. Daraus entstand eine Vielzahl von Lutherbildern, die zum Teil bis heute wirksam geblieben sind: Heiliger, Ketzer, Prophet, Antichrist, Kirchenvater, Kirchenspalter, Aufklarer, Antisemit, Genie, Scharlatan, Nationalheld, Furstenknecht. Die Ausstellung Luthermania - Ansichten einer Kultfigur legt die fruhneuzeitlichen Wurzeln moderner Lutherbilder frei. Anhand zahlreicher Exponate aus dem Bestand der Herzog August Bibliothek sowie einiger Leihgaben werden die vielfaltigen Ansichten, die es auf und uber Luther gab, und die ihnen zugrundeliegenden Absichten greifbar. In vier Sektionen werden Bucher, Bilder und Objekte gezeigt, die dazu beitrugen, aus Luther einen Heiligen, den Teufel, eine Marke oder den Deutschen zu machen. Wie viel Luther in ihnen steckt, ist zu verschiedenen Zeiten je anders beurteilt worden. Und so ist auch diese Ausstellung nur eine Etappe im fortdauernden Prozess von Konstruktion und Dekonstruktion dessen, was Martin Luther fur die Nachwelt bedeutet. Die Ausstellung ist im Rahmen des Forschungsverbunds Marbach Weimar Wolfenbuttel entstanden und wird am 15. Januar 2017 in der Herzog August Bibliothek eroffnet.