August Grisebach (1881-1950). Kunsthistoriker in Deutschland: Mit Einer Edition Der Briefe Heinrich Wolfflins an Grisebach

Golo Maurer

Format
Paperback
Publisher
Harrassowitz
Country
Germany
Published
31 December 2007
Pages
247
ISBN
9783447060400

August Grisebach (1881-1950). Kunsthistoriker in Deutschland: Mit Einer Edition Der Briefe Heinrich Wolfflins an Grisebach

Golo Maurer

Das Leben des deutschen Kunsthistorikers August Grisebach (1881-1950) fallt in die wohl dramatischste Epoche der deutschen Geschichte. Als Kunsthistoriker hat Grisebach, der 1901 in Berlin sein Studium begann, im Kaiserreich, in der Weimarer Republik, im Nationalsozialismus sowie in der jungen Bundesrepublik gearbeitet, und dies an so unterschiedlichen Orten wie Berlin, Breslau, Rom und Heidelberg.Grisebach gehort nicht zu jenen durch ihr Charisma beeindruckenden Altmeistern des Fachs, auf welche die Geschichte der Kunstgeschichte gerne reduziert wird. Doch hat er als Schuler Wolfflins und Goldschmidts sowie als Kollege und Altersgenosse Max Dvoraks, Wilhelm Worringers, Wilhelm Pinders, Kurt Gerstenbergs, Albert E. Brinckmanns, Curt Glasers, Friedrich Antals, Walter Friedlanders, Julius Baums, Dagobert Freys, Wilhelm Waetzolds, Hans Tietzes oder Ernst Galls die Entwicklung des Fachs in einer Zeit mitgestaltet, als die Kunstgeschichte in Deutschland ihren Durchbruch zum Massenfach erlebte. Als uberzeugter Formalist gehort Grisebach zu den Begrundern der Kunstgeographie Deutschlands und pragte eine Anschauungsweise, die Harald Keller in den funfziger Jahren auf die Kunstlandschaften Italiens und Frankreichs ubertragen sollte.Doch wurde auch Grisebach selbst durch seine Zeit in zuletzt bedruckender Weise gepragt und gezeichnet. Als ein die grossburgerlichen Werte der Jahrhundertwende kompromisslos lebender Liberaler wurde er in Heidelberg, wo sich der mythische Geist nach 1933 rasch zum Gespenst verwandelte, von den Nationalsozialisten behordlich verfolgt und 1937 - auch wegen seiner judischen Ehefrau - zwangspensioniert. Nach dem Krieg musste er bei seiner Ruckkehr aus dem inneren Exil in Potsdam nach Heidelberg erleben, dass die Opfer von den alten Mitlaufern keineswegs mit offenen Armen empfangen wurden.Erstmals sind hier auch hundert Briefe publiziert, die Heinrich Wolfflin an seinen Schuler Grisebach zwischen 1902 und 1944 - seinem Sterbejahr - geschrieben hat. Das Leben Grisebach sowie die Zeit- und Fachgeschichte spiegeln sich in diesen Dokumenten ebenso wie die Person Wolfflins, der Grisebach zeitlebens ein liebevoller, fursorglicher Lehrer geblieben ist.

This item is not currently in-stock. It can be ordered online and is expected to ship in approx 4 weeks

Our stock data is updated periodically, and availability may change throughout the day for in-demand items. Please call the relevant shop for the most current stock information. Prices are subject to change without notice.

Sign in or become a Readings Member to add this title to a wishlist.