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Das Feld hat Augen, der Wald hat Ohren - so lautet der Titel eines anonymen Holzschnitts aus dem Jahr 1546. Aus der fernen Vergangenheit sendet dieses Bild die warnende Botschaft: Vorsicht! Ihr werdet gesehen, gehoert! Und es behalt bis heute recht, denn UEberwachung ist ein hochaktuelles Thema. Vor dem nunmehr allgegenwartigen Auge der Kamera waren es andere Augen, die Menschen kontrollierten. In der Epoche der Aufklarung wurden Staat und Gesetz durch ein allsehendes Auge symbolisiert, das fur den klaren Blick der Vernunft stand. Ikonographischer Ausgangspunkt solch sakularer Motive ist das religioese Symbol vom Auge Gottes, das die Gedanken und Taten eines Glaubigen erfasst und dabei eine machtvolle Wirkung entfaltet. Sei es das Auge Gottes, der Blick des Staates oder das Objektiv des technischen Apparats - die Konstante dieser Genealogie bildet der psychologische Druck einer hoeheren, unsichtbaren Instanz, die letztlich unuberprufbar bleibt. Einen Bogen von der fruhen Druckgraphik hin zu UEberwachungsfotografien der Jahre 1960 bis 1980 schlagend, erkundet der Katalog die Bildgeschichte des uberwachenden Blicks anhand von 75 Werken.
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Das Feld hat Augen, der Wald hat Ohren - so lautet der Titel eines anonymen Holzschnitts aus dem Jahr 1546. Aus der fernen Vergangenheit sendet dieses Bild die warnende Botschaft: Vorsicht! Ihr werdet gesehen, gehoert! Und es behalt bis heute recht, denn UEberwachung ist ein hochaktuelles Thema. Vor dem nunmehr allgegenwartigen Auge der Kamera waren es andere Augen, die Menschen kontrollierten. In der Epoche der Aufklarung wurden Staat und Gesetz durch ein allsehendes Auge symbolisiert, das fur den klaren Blick der Vernunft stand. Ikonographischer Ausgangspunkt solch sakularer Motive ist das religioese Symbol vom Auge Gottes, das die Gedanken und Taten eines Glaubigen erfasst und dabei eine machtvolle Wirkung entfaltet. Sei es das Auge Gottes, der Blick des Staates oder das Objektiv des technischen Apparats - die Konstante dieser Genealogie bildet der psychologische Druck einer hoeheren, unsichtbaren Instanz, die letztlich unuberprufbar bleibt. Einen Bogen von der fruhen Druckgraphik hin zu UEberwachungsfotografien der Jahre 1960 bis 1980 schlagend, erkundet der Katalog die Bildgeschichte des uberwachenden Blicks anhand von 75 Werken.