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Die brasilianische Regierung verspricht, mithilfe pharaonischer Wasserbauprojekte 10 Mio. Menschen im Nordosten vor der Durre zu bewahren. Dies tut sie seit uber 100 Jahren - seit die Durre als machtpolitisches Instrument entdeckt und diskursiv aufbereitet wurde, um Gelder in die Region zu kanalisieren. Ihren Hohepunkt erreichte die Durrepolitik unter Epitacio Pessoa, dem ersten Prasidenten aus dem Nordosten (1919-1922), der noch heute sogar von kritischen Autoren als Initiator der umfangreichsten Investitionen in das Gebiet gefeiert wird. Die Analyse bietet indessen eine neue Bewertung Pessoas, nicht zuletzt um die anhaltenden Misserfolge und Missstande aus ihren historischen Ansatzen heraus zu erklaren und den weiterhin vorherrschenden Durrediskurs offenzulegen. Erst wenn dieser an Kraft im stetigen Ringen um die Konstruktion gesellschaftlicher Realitat verliert, kann der Fokus auf die eigentlichen Herausforderungen fallen, die wie in anderen Trockenzonen der Welt nicht primar mit dem Mangel an Ressourcen, sondern an sozialer Gerechtigkeit verbunden sind.
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Die brasilianische Regierung verspricht, mithilfe pharaonischer Wasserbauprojekte 10 Mio. Menschen im Nordosten vor der Durre zu bewahren. Dies tut sie seit uber 100 Jahren - seit die Durre als machtpolitisches Instrument entdeckt und diskursiv aufbereitet wurde, um Gelder in die Region zu kanalisieren. Ihren Hohepunkt erreichte die Durrepolitik unter Epitacio Pessoa, dem ersten Prasidenten aus dem Nordosten (1919-1922), der noch heute sogar von kritischen Autoren als Initiator der umfangreichsten Investitionen in das Gebiet gefeiert wird. Die Analyse bietet indessen eine neue Bewertung Pessoas, nicht zuletzt um die anhaltenden Misserfolge und Missstande aus ihren historischen Ansatzen heraus zu erklaren und den weiterhin vorherrschenden Durrediskurs offenzulegen. Erst wenn dieser an Kraft im stetigen Ringen um die Konstruktion gesellschaftlicher Realitat verliert, kann der Fokus auf die eigentlichen Herausforderungen fallen, die wie in anderen Trockenzonen der Welt nicht primar mit dem Mangel an Ressourcen, sondern an sozialer Gerechtigkeit verbunden sind.