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Kaiserauftritte stellten einen Kulminationspunkt der Inszenierung kaiserlicher Herrschaft im Heiligen Romischen Reich dar. In diesen Momenten wurden die Existenz des Reiches und die Bedeutung von Kaisertum und Reich fur alle Schichten der Bevolkerung unmittelbar erfahrbar: Wenn Kaiser, Reichsstande und Untertanen aufeinander trafen, musste das Verhaltnis der Reichsteile zum Reichsganzen oder auch das der Reichsstande untereinander immer wieder neu symbolisch austariert werden. Dabei folgten auf das Grossereignis eines Herrschereinzugs mit Konigswahlen, Kronungen, Huldigungen, Belehnungen oder Festlichkeiten weitere offentliche Auffuhrungen, in denen die im Einzugszeremoniell aufgestellten Herrschaftsanspruche bestatigt werden sollten. Das Buch analysiert Formen und Funktionen solcher Akte in ihrer Qualitat als Elemente der zeitgenossischen politischen Kultur, aber auch in ihrer Qualitat als Medienereignisse und nicht zuletzt als Gegenstand von Erinnerungskulturen, welche den verganglichen Glanz, aber auch den sozialen Sinn dieser Inszenierungen im kollektiven Gedachtnis zu bewahren versuchten.
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Kaiserauftritte stellten einen Kulminationspunkt der Inszenierung kaiserlicher Herrschaft im Heiligen Romischen Reich dar. In diesen Momenten wurden die Existenz des Reiches und die Bedeutung von Kaisertum und Reich fur alle Schichten der Bevolkerung unmittelbar erfahrbar: Wenn Kaiser, Reichsstande und Untertanen aufeinander trafen, musste das Verhaltnis der Reichsteile zum Reichsganzen oder auch das der Reichsstande untereinander immer wieder neu symbolisch austariert werden. Dabei folgten auf das Grossereignis eines Herrschereinzugs mit Konigswahlen, Kronungen, Huldigungen, Belehnungen oder Festlichkeiten weitere offentliche Auffuhrungen, in denen die im Einzugszeremoniell aufgestellten Herrschaftsanspruche bestatigt werden sollten. Das Buch analysiert Formen und Funktionen solcher Akte in ihrer Qualitat als Elemente der zeitgenossischen politischen Kultur, aber auch in ihrer Qualitat als Medienereignisse und nicht zuletzt als Gegenstand von Erinnerungskulturen, welche den verganglichen Glanz, aber auch den sozialen Sinn dieser Inszenierungen im kollektiven Gedachtnis zu bewahren versuchten.