Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,3, Christian-Albrechts-Universitaet Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Seminararbeit zu Hugo von Hofmannsthals "Ein Brief" soll untersucht werden, inwiefern sich die um die Jahrhundertwende vorherrschende Sprachkrise in diesem Werk, vor allem in der Figur des Lord Chandos, widerspiegelt. Es wird erlaeutert, an welche Bedingungen seine Krise gebunden ist, auf welche Art und Weise sich die Merkmale ebendieser aeussern und worin ihr Ursprung liegt. Zu Beginn soll die grundlegende Problematik zum Themenkomplex der Sprachkrise um das Jahr 1900 noch einmal wiedergegeben werden, die waehrend der Wiener Moderne aufgrund gesellschaftlicher Umbrueche stattfand. Die Erkenntnisse und Kriterien, die ebendiese Krise ausmachten, konstituieren die Grundlage der daran anschliessenden Kapitel. Darauf folgend soll die Sprachkrise in "Ein Brief" eruiert werden. Dieses Kapitel erfaehrt eine Gliederung in drei Abschnitte, sodass eine differenzierte und stufenweise Annaeherung an die Problematik gewaehrleistet werden kann. Der erste Abschnitt soll deutlich machen, welche Umstaende zur Sprachkrise des Lord Chandos gefuehrt haben. Es wird seine Ausgangssituation transparent gemacht, sodass eine Grundlage errichtet wird, auf der alle nachfolgenden Erkenntnisse, hinsichtlich des Ausloesers der Krise, basieren. An dieser Stelle findet eine Betrachtung des Sprachsystems und dessen Verwendung in muendlicher und schriftlicher Form statt, um eine Eingrenzung der Krise des Lord Chandos vorzunehmen und die Bedingung des Eintretens der Krise zu analysieren.