Wahler Und Gewahlte: Eine Untersuchung Der Bundestagswahlen 1953
Wolfgang Hirsch-Weber,Klaus Schutz
Wahler Und Gewahlte: Eine Untersuchung Der Bundestagswahlen 1953
Wolfgang Hirsch-Weber,Klaus Schutz
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Verlauf und Ausgang der Bundestagswahlen vom September 1953 haben weit uber den engeren Kreis der beteiligten politischen Gruppen hinaus eine beachtliche Resonanz in der deutschen und auslandischen Publizistik und in der politischen Wissenschaft gefunden. Handelte es sich doch um die ersten allgemeinen Wahlen nach 1945, in denen die Festigkeit der seit der Grundung der Bundesrepublik und der ersten Bundestagswahl im Jahre 1949 herausge- bildeten demokratischen Ordnung auf die Probe gestellt wurde. Schon zu Be- ginn des sehr heftig gefuhrten Wahlkampfes hatte es sich herausgestellt, dass die Entscheidung, um die es ging, zwischen einer in sich relativ gefestigten Re- gierungskoalition burgerlicher Parteien und einer mit ausgefeiltem Wahl- programm sehr aktiv zur Regierungsubernahme drangenden sozialdemokra- tischen Opposition ausgefochten wurde. Zur Debatte stand nicht weniger als die Frage nach der Richtigkeit des wirtschafts-, gesellschafts-und aussenpoli- tischen Weges, den die Bundesregierung unter der handfesten Fuhrung des Kanzlers Dr. Adenauer eingeschlagen hatte, - in der geschichtlichen Situation des Landes zugleich die Entscheidung der Wahler uber Konstruktion, Funda- mente und Aufbau des gesamten gesellschaftlich-politischen Hauses der Bun- desrepublik und uber den Typus politischer Fuhrung, welchem Ausbau oder Umbau dieses Hauses anvertraut werden sollte. Jeder mit der Problematik des demokratisch-parlamentarischen Betriebes im westlichen Deutschland vertraute Staatsburger war sich dessen bewusst, dass die Wahlen von 1953 die Funktionsfahigkeit des neuentstandenen Parteien- gefuges und die Brauchbarkeit des revidierten gemischten Wahlsystems ebenso wie die Arbeitsfahigkeit des kunftigen Parlaments und der aus ihr hervor- gehenden Regierung zu erweisen hatten.
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