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Sexueller Missbrauch VOR Gericht: Band 1: Beobachtung Und Analyse
Paperback

Sexueller Missbrauch VOR Gericht: Band 1: Beobachtung Und Analyse

$138.99
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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.

Sexuelle Gewalttaten an Kindern werden als risikolose oder perfekte (Bundestag DS 10/3835,1985, S. 5, Enders 1990, S. 21, Weis 1982, S. 27) Vergehen oder Verbrechen charakterisiert, weil es den Betroffenen in ver- schiedenen Stadien unmoeglich gemacht wird, das bestgehutete Geheimnis (Rush 1982) preiszugeben, ohne Stigmatisierungen in Kauf nehmen zu mussen. Bei den UEbergriffen bedienen sich die Tater subtiler Mechanismen wie Ausnutzen sexueller Unwissenheit und Schuren von Schuld-und Schamge- fuhlen. Zudem weisen sie haufig den Kindern eine Mitverantwortung fur den Erhalt der Familie zu, um sie zum Schweigen zu bringen. Hierbei sind ausgesprochene oder unausgesprochene Drohungen des Taters (z.B., Wenn Du daruber sprichst, kommst Du ins Heim/wird Mutter krank/habe ich Dich nicht mehr lieb … !‘) (Enders 1990, S. 21) vielfach Mittel zum Zweck. Schuld- und Schamgefuhle werden weiterhin durch auferlegte Geheimhal- tungsgebote des Taters sowie durch die Wahrnehmung der gesellschaftli- chen Einstellungen zu den Gewaltakten und/oder des verbotenen Charakters der Handlungen verstarkt. Dies alles tragt dazu bei, dass Kinder sich vor- werfen, sich nicht ausreichend gewehrt oder mitgemacht zu haben (vgl. Armstrong 1985, Baumgardt 1989, Gardiner-Sirtl 1983, Gutjahr/Schrader 1990, Hartwig 1990, KavemannILohstoeter 1991, Rush 1982, Steinhage 1987). Jeder Versuch des Kindes, den Schander blosszustellen, entbloesst auch seine eigenen, angeblich angeborenen sexuellen Beweggrunde und beschamt es statt den Tater; ihm bleibt nur die Ver- heimlichung. Das Dilemma des sexuellen Missbrauchs von Kindern hat ein narrensicheres Sy- stem emotionaler Erpressung geschaffen: Wenn das Opfer den Tater beschuldigt, beschuldigt es sich auch selbst (Rush 1982, S. 168).

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Format
Paperback
Publisher
Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften
Country
United Kingdom
Date
10 July 2012
Pages
318
ISBN
9783322972989

This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.

Sexuelle Gewalttaten an Kindern werden als risikolose oder perfekte (Bundestag DS 10/3835,1985, S. 5, Enders 1990, S. 21, Weis 1982, S. 27) Vergehen oder Verbrechen charakterisiert, weil es den Betroffenen in ver- schiedenen Stadien unmoeglich gemacht wird, das bestgehutete Geheimnis (Rush 1982) preiszugeben, ohne Stigmatisierungen in Kauf nehmen zu mussen. Bei den UEbergriffen bedienen sich die Tater subtiler Mechanismen wie Ausnutzen sexueller Unwissenheit und Schuren von Schuld-und Schamge- fuhlen. Zudem weisen sie haufig den Kindern eine Mitverantwortung fur den Erhalt der Familie zu, um sie zum Schweigen zu bringen. Hierbei sind ausgesprochene oder unausgesprochene Drohungen des Taters (z.B., Wenn Du daruber sprichst, kommst Du ins Heim/wird Mutter krank/habe ich Dich nicht mehr lieb … !‘) (Enders 1990, S. 21) vielfach Mittel zum Zweck. Schuld- und Schamgefuhle werden weiterhin durch auferlegte Geheimhal- tungsgebote des Taters sowie durch die Wahrnehmung der gesellschaftli- chen Einstellungen zu den Gewaltakten und/oder des verbotenen Charakters der Handlungen verstarkt. Dies alles tragt dazu bei, dass Kinder sich vor- werfen, sich nicht ausreichend gewehrt oder mitgemacht zu haben (vgl. Armstrong 1985, Baumgardt 1989, Gardiner-Sirtl 1983, Gutjahr/Schrader 1990, Hartwig 1990, KavemannILohstoeter 1991, Rush 1982, Steinhage 1987). Jeder Versuch des Kindes, den Schander blosszustellen, entbloesst auch seine eigenen, angeblich angeborenen sexuellen Beweggrunde und beschamt es statt den Tater; ihm bleibt nur die Ver- heimlichung. Das Dilemma des sexuellen Missbrauchs von Kindern hat ein narrensicheres Sy- stem emotionaler Erpressung geschaffen: Wenn das Opfer den Tater beschuldigt, beschuldigt es sich auch selbst (Rush 1982, S. 168).

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Paperback
Publisher
Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften
Country
United Kingdom
Date
10 July 2012
Pages
318
ISBN
9783322972989