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Erschutternde Zeugnisse fur die Unmenschlichkeit des NS-Regimes sind die weit uber hundert Briefe, die das Wiener Ehepaar Ignaz und Ida Steiner uber zwei Jahre ihrem Mai 1939 nach Shanghai gefluchteten Sohn Karl geschrieben hat, ehe Ignaz Juni 1941 einem Schlaganfall und Ida im Janner 1942 der Endlosung zum Opfer fiel; auch Steiners Geschwister Therese (Terczy) und Paul, die in England bzw. Frankreich bereits in Sicherheit schienen, wurden noch ermordet. Steiner (1912-2001), der - als Schuler der Schonberg-Pianistin Olga Novakovic - der Zweiten Generation der Wiener Schule angehorte, emigrierte 1949 weiter nach Kanada und stieg in Montreal zu einem erfolgreichen Pianisten sowie Padagogen (an der McGill University) auf, als welcher er seine Kontakte zu prominenten Mitgliedern des Schonberg-Kreises (u. a. zu Hans Erich Apostel, Hanns Jelinek oder Eduard Steuermann) wieder aufnahm. - Der hieraus resultierende Briefverkehr enthalt ebenso wie die drei Vortrage, die Steiner 1997 und 2000 an der Universitat fur Musik und darstellende Kunst Wien gehalten hat, ausserst wertvolle Hinweise zur richtigen Interpretation der Klaviermusik der Wiener Schule. Vor allem sind uns diese Dokumente aber - wie auch die hier im vollen Wortlaut abgedruckten Briefe der Eltern - unschatzbare Zeugen fur das kulturelle Biotop der Donaumetropole Wien, dessen Breite und Vielschichtigkeit in den wenigen Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft brutal und unwiederbringlich zerstort wurde.
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Erschutternde Zeugnisse fur die Unmenschlichkeit des NS-Regimes sind die weit uber hundert Briefe, die das Wiener Ehepaar Ignaz und Ida Steiner uber zwei Jahre ihrem Mai 1939 nach Shanghai gefluchteten Sohn Karl geschrieben hat, ehe Ignaz Juni 1941 einem Schlaganfall und Ida im Janner 1942 der Endlosung zum Opfer fiel; auch Steiners Geschwister Therese (Terczy) und Paul, die in England bzw. Frankreich bereits in Sicherheit schienen, wurden noch ermordet. Steiner (1912-2001), der - als Schuler der Schonberg-Pianistin Olga Novakovic - der Zweiten Generation der Wiener Schule angehorte, emigrierte 1949 weiter nach Kanada und stieg in Montreal zu einem erfolgreichen Pianisten sowie Padagogen (an der McGill University) auf, als welcher er seine Kontakte zu prominenten Mitgliedern des Schonberg-Kreises (u. a. zu Hans Erich Apostel, Hanns Jelinek oder Eduard Steuermann) wieder aufnahm. - Der hieraus resultierende Briefverkehr enthalt ebenso wie die drei Vortrage, die Steiner 1997 und 2000 an der Universitat fur Musik und darstellende Kunst Wien gehalten hat, ausserst wertvolle Hinweise zur richtigen Interpretation der Klaviermusik der Wiener Schule. Vor allem sind uns diese Dokumente aber - wie auch die hier im vollen Wortlaut abgedruckten Briefe der Eltern - unschatzbare Zeugen fur das kulturelle Biotop der Donaumetropole Wien, dessen Breite und Vielschichtigkeit in den wenigen Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft brutal und unwiederbringlich zerstort wurde.