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Die vorliegende Publikation behandelt den Vermogensentzug und die Ruckstellung bei Judischen Gemeinden, Vereinen, Stiftungen und Fonds. Das vielfaltige judische Vereinsleben und die grosse Zahl judischer Wohltatigkeitsstiftungen sind ein Spiegel der judischen Gesellschaft in Osterreich seit der Emanzipation. Auf der einen Seite pragten aufstrebende, assimilationsbereite burgerliche Schichten das Bild um die Jahrhundertwende und nach dem Ersten Weltkrieg, auf der anderen Seite verarmte Neueinwanderer aus dem Osten. Zur Zeit des Anschlusses bestanden in Osterreich rund 600 judische Vereine, 325 judische Stiftungen und Fonds sowie 34 Kultusgemeinden. Die Liquidierung der judischen Infrastruktur ab Marz 1938 erfolgte bis zur Endlosung schrittweise. Anders als in Deutschland wurde die Israelitische Kultusgemeinde als Schaltstelle aufgebaut und gemeinsam mit einigen ausgewahlten Organisationen unter standigem Terror dazu gezwungen, die Auswanderung, Konzentration in einigen Wohngebieten und schliesslich Deportation der osterreichischen Juden selbst zu finanzieren und voranzutreiben. Die Vielzahl judischer Institutionen wurde liquidiert, bis nur mehr die notwendigsten Einrichtungen fur nicht auswanderungsfahige und aus verschiedenen Grunden nicht deportierte judische Kinder, Alte und Kranke im Jahr 1942 ubrig geblieben waren. Nachdem die meisten der in Wien zuruckgebliebenen Juden und Judinnen in die Vernichtungslager deportiert worden waren, wurde die IKG aufgelost und stattdessen der Altestenrates der Juden in Wien gebildet. Das judische Vereinsleben wurde durch die Eingriffe der nationalsozialistischen Behorden und des Stillhaltekommissars fur Vereine, Organisationen und Verbande zum Stillstand gebracht. Der Grossteil der Vereine wurde aufgelost, das Vermogen zur Auswanderung und Fursorge verwendet oder vom Stillhaltekommissar einverleibt. Nahezu alle judischen Stiftungen und Fonds wurden in die Allgemeine Stiftung fur judische Fursorge eingewiesen, deren Hauptzweck die Finanzierung der Fursorge fur alte und kranke Menschen und fur Kinder war. Letztendlich wurden die Gelder auch zur Finanzierung der Deportationen verwendet. Die Zerschlagung der judischen Gemeinden ausserhalb Wiens und die luckenlose Liquidierung ihrer Vermogenswerte verliefen in Phasen und endeten schliesslich mit deren Auflosung und Einweisung der Vermogenswerte in die IKG Wien, die deren Rechtsnachfolger wurde. Im Laufe des Jahres 1940 war die Arisierung der Vermogenswerte judischer Gemeinden abgeschlo
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Die vorliegende Publikation behandelt den Vermogensentzug und die Ruckstellung bei Judischen Gemeinden, Vereinen, Stiftungen und Fonds. Das vielfaltige judische Vereinsleben und die grosse Zahl judischer Wohltatigkeitsstiftungen sind ein Spiegel der judischen Gesellschaft in Osterreich seit der Emanzipation. Auf der einen Seite pragten aufstrebende, assimilationsbereite burgerliche Schichten das Bild um die Jahrhundertwende und nach dem Ersten Weltkrieg, auf der anderen Seite verarmte Neueinwanderer aus dem Osten. Zur Zeit des Anschlusses bestanden in Osterreich rund 600 judische Vereine, 325 judische Stiftungen und Fonds sowie 34 Kultusgemeinden. Die Liquidierung der judischen Infrastruktur ab Marz 1938 erfolgte bis zur Endlosung schrittweise. Anders als in Deutschland wurde die Israelitische Kultusgemeinde als Schaltstelle aufgebaut und gemeinsam mit einigen ausgewahlten Organisationen unter standigem Terror dazu gezwungen, die Auswanderung, Konzentration in einigen Wohngebieten und schliesslich Deportation der osterreichischen Juden selbst zu finanzieren und voranzutreiben. Die Vielzahl judischer Institutionen wurde liquidiert, bis nur mehr die notwendigsten Einrichtungen fur nicht auswanderungsfahige und aus verschiedenen Grunden nicht deportierte judische Kinder, Alte und Kranke im Jahr 1942 ubrig geblieben waren. Nachdem die meisten der in Wien zuruckgebliebenen Juden und Judinnen in die Vernichtungslager deportiert worden waren, wurde die IKG aufgelost und stattdessen der Altestenrates der Juden in Wien gebildet. Das judische Vereinsleben wurde durch die Eingriffe der nationalsozialistischen Behorden und des Stillhaltekommissars fur Vereine, Organisationen und Verbande zum Stillstand gebracht. Der Grossteil der Vereine wurde aufgelost, das Vermogen zur Auswanderung und Fursorge verwendet oder vom Stillhaltekommissar einverleibt. Nahezu alle judischen Stiftungen und Fonds wurden in die Allgemeine Stiftung fur judische Fursorge eingewiesen, deren Hauptzweck die Finanzierung der Fursorge fur alte und kranke Menschen und fur Kinder war. Letztendlich wurden die Gelder auch zur Finanzierung der Deportationen verwendet. Die Zerschlagung der judischen Gemeinden ausserhalb Wiens und die luckenlose Liquidierung ihrer Vermogenswerte verliefen in Phasen und endeten schliesslich mit deren Auflosung und Einweisung der Vermogenswerte in die IKG Wien, die deren Rechtsnachfolger wurde. Im Laufe des Jahres 1940 war die Arisierung der Vermogenswerte judischer Gemeinden abgeschlo