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Inklusion hat sich als Leitformel und Programm politischer, sozialer und padagogischer Veranderung durchgesetzt. Verlangt wird die Inklusion aller, die Hoffnung gilt einer inklusiven Gesellschaft. Verkundet wird unter dem Leitwort der Teilhabe die frohe Aussicht auf einen Platz mitten in der Gesellschaft. Die Debatte - hier setzt die Kritik des Buches an - wird allerdings generalistisch gefuhrt, tritt als Totalstrategie auf, die es sozialtechnisch umzusetzen gilt. Nicht in den Blick kommen die konkreten Individuen, nicht ihre Lebenslagen, Lebensformen und Lebenspraktiken, schon gar nicht ihre Subjektivitat mit ihren Eigenheiten und Eigenwilligkeiten. Offen bleibt die Frage nach der Gesellschaft, in die hier die Individuen eingeschlossen werden sollen: Ist es die gegenwartige oder eine utopisch veranderte? Wer uber Inklusion spricht, muss auch uber die Qualitat einer Gesellschaft sprechen, in der Menschen inkludiert werden. Das Buch verweist mit allem Nachdruck auf die fatalen Widerspruche, in die sich Inklusion bei naherer Betrachtung verstrickt sieht. Zum Beispiel im schulischen Bereich. Gegen alle Forderung nach Inklusion steht die Aufgabe der Schule zu sortieren, nach Leistung, die an objektiven Kriterien, an Standards gemessen wird. Oder Inklusion soll universal sein, die Besonderheit einer Behinderung hat hier keine Bedeutung, und Kategorisierung wird zur Stigmatisierung. Aber: der Anspruch, Stigmatisierungen zu vermeiden, indem auf die Klassifizierung von Unterschieden verzichtet wird, gerat dabei in Widerspruch zur Notwendigkeit, angemessene Unterstutzungsbedarfe zu identifizieren. Und schliesslich: Werden Forderschulen, Behindertenwerkstatten oder andere Hilfsinstitutionen geschlossen mit dem Argument, dass sie per se exkludieren, dann kann Inklusion zum Sparprogramm verkommen - und starkere Exklusion trifft diejenigen, die nicht mithalten konnen und die besondere soziale Unterstutzung benotigen.. Winklers Kritik der Inklusion ist weit entfernt vom Pladoyer fur Exklusion. Aber er zeigt, wie Inklusion einer Politik falscher Versprechungen Vorschub leistet, vielleicht sogar jenen noch die notige Macht nimmt, die sie eigentlich doch unterstutzen will. Pladiert wird dagegen fur eine gute Padagogik, die den Menschen in seiner Individualitat und Subjektivitat gerecht wird, fur eine ethische Haltung, die sich aus Anerkennung und Achtung fur alle und fur jede und jeden begrundet.
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Inklusion hat sich als Leitformel und Programm politischer, sozialer und padagogischer Veranderung durchgesetzt. Verlangt wird die Inklusion aller, die Hoffnung gilt einer inklusiven Gesellschaft. Verkundet wird unter dem Leitwort der Teilhabe die frohe Aussicht auf einen Platz mitten in der Gesellschaft. Die Debatte - hier setzt die Kritik des Buches an - wird allerdings generalistisch gefuhrt, tritt als Totalstrategie auf, die es sozialtechnisch umzusetzen gilt. Nicht in den Blick kommen die konkreten Individuen, nicht ihre Lebenslagen, Lebensformen und Lebenspraktiken, schon gar nicht ihre Subjektivitat mit ihren Eigenheiten und Eigenwilligkeiten. Offen bleibt die Frage nach der Gesellschaft, in die hier die Individuen eingeschlossen werden sollen: Ist es die gegenwartige oder eine utopisch veranderte? Wer uber Inklusion spricht, muss auch uber die Qualitat einer Gesellschaft sprechen, in der Menschen inkludiert werden. Das Buch verweist mit allem Nachdruck auf die fatalen Widerspruche, in die sich Inklusion bei naherer Betrachtung verstrickt sieht. Zum Beispiel im schulischen Bereich. Gegen alle Forderung nach Inklusion steht die Aufgabe der Schule zu sortieren, nach Leistung, die an objektiven Kriterien, an Standards gemessen wird. Oder Inklusion soll universal sein, die Besonderheit einer Behinderung hat hier keine Bedeutung, und Kategorisierung wird zur Stigmatisierung. Aber: der Anspruch, Stigmatisierungen zu vermeiden, indem auf die Klassifizierung von Unterschieden verzichtet wird, gerat dabei in Widerspruch zur Notwendigkeit, angemessene Unterstutzungsbedarfe zu identifizieren. Und schliesslich: Werden Forderschulen, Behindertenwerkstatten oder andere Hilfsinstitutionen geschlossen mit dem Argument, dass sie per se exkludieren, dann kann Inklusion zum Sparprogramm verkommen - und starkere Exklusion trifft diejenigen, die nicht mithalten konnen und die besondere soziale Unterstutzung benotigen.. Winklers Kritik der Inklusion ist weit entfernt vom Pladoyer fur Exklusion. Aber er zeigt, wie Inklusion einer Politik falscher Versprechungen Vorschub leistet, vielleicht sogar jenen noch die notige Macht nimmt, die sie eigentlich doch unterstutzen will. Pladiert wird dagegen fur eine gute Padagogik, die den Menschen in seiner Individualitat und Subjektivitat gerecht wird, fur eine ethische Haltung, die sich aus Anerkennung und Achtung fur alle und fur jede und jeden begrundet.