Readings Newsletter
Become a Readings Member to make your shopping experience even easier.
Sign in or sign up for free!
You’re not far away from qualifying for FREE standard shipping within Australia
You’ve qualified for FREE standard shipping within Australia
The cart is loading…
Bei Grundung der Bundesrepublik Deutschland wurde mit Art. 4 Abs. 3 GG erstmals in einem deutschen Staatswesen ein Verfassungsrecht auf Kriegsdienstverweigerung verankert. Den Protestantismus stellte das vor eine neue Frage: Koennten Protestanten in einer westdeutschen Armee Wehrdienst leisten oder mussten sie von ihrem Verweigerungsrecht Gebrauch machen? Im Rahmen der hitzig gefuhrten Debatten um die Wieder- und Atombewaffnung der Bundesrepublik argumentierte der linksprotestantische Flugel klar fur die Verweigerungsoption wahrend der konservativ-lutherische Flugel fur die Dienstpflicht optierte. Beide formulierten dabei hohe normative Anspruche an die Gewissensentscheidung des Einzelnen. Erst als die Kircheneinheit an der Frage einer Beteiligung an der Atombewaffnung zu zerbrechen drohte, wurde mit der Komplementaritatsformel der Heidelberger Thesen die Entscheidung ganz in das Gewissen des Einzelnen verschoben. Hendrik Meyer-Magister zeigt, wie sich dies als massiver Individualisierungsschub fur die Ethik des Nachkriegsprotestantismus interpretieren lasst.
$9.00 standard shipping within Australia
FREE standard shipping within Australia for orders over $100.00
Express & International shipping calculated at checkout
Bei Grundung der Bundesrepublik Deutschland wurde mit Art. 4 Abs. 3 GG erstmals in einem deutschen Staatswesen ein Verfassungsrecht auf Kriegsdienstverweigerung verankert. Den Protestantismus stellte das vor eine neue Frage: Koennten Protestanten in einer westdeutschen Armee Wehrdienst leisten oder mussten sie von ihrem Verweigerungsrecht Gebrauch machen? Im Rahmen der hitzig gefuhrten Debatten um die Wieder- und Atombewaffnung der Bundesrepublik argumentierte der linksprotestantische Flugel klar fur die Verweigerungsoption wahrend der konservativ-lutherische Flugel fur die Dienstpflicht optierte. Beide formulierten dabei hohe normative Anspruche an die Gewissensentscheidung des Einzelnen. Erst als die Kircheneinheit an der Frage einer Beteiligung an der Atombewaffnung zu zerbrechen drohte, wurde mit der Komplementaritatsformel der Heidelberger Thesen die Entscheidung ganz in das Gewissen des Einzelnen verschoben. Hendrik Meyer-Magister zeigt, wie sich dies als massiver Individualisierungsschub fur die Ethik des Nachkriegsprotestantismus interpretieren lasst.