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Mit ‘Die vierundzwanzig goldenen Harfen’ (vor 1428) verfasst der observante und universitar gebildete Dominikaner und bedeutende Reformaktivist Johannes Nider (gest. 1438) ein umfangreiches und weit verbreitetes Prosawerk in der Volkssprache. Nach Massgabe der Froemmigkeitstheologie Wiener Pragung (‘Wiener Schule’) und mit dem Ziel einer Monastizierung der Laienwelt vermittelt er darin simplices die Grundlagen des christlichen Glaubens und gibt Orientierung fur ein gottgefalliges Leben im Alltag. Das Werk geht auf in Nurnberg gehaltene Reihenpredigten zuruck, die Nider auf Bitte ehrbarer Frauen der Nurnberger Oberschicht zum Lesetraktat umgestaltet. Als Hauptquelle beruft er sich auf Johannes Cassians ‘Collationes patrum’, zitiert aber auch Heinrich Seuse und andere Autoritaten. Stefan Abel legt den fruhneuhochdeutschen Text, der sowohl den Wissensstand als auch die geistlichen Bedurfnisse der Glaubigen am Vorabend der Reformation widerspiegelt, hier erstmals vollstandig ediert und umfassend kommentiert vor.
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Mit ‘Die vierundzwanzig goldenen Harfen’ (vor 1428) verfasst der observante und universitar gebildete Dominikaner und bedeutende Reformaktivist Johannes Nider (gest. 1438) ein umfangreiches und weit verbreitetes Prosawerk in der Volkssprache. Nach Massgabe der Froemmigkeitstheologie Wiener Pragung (‘Wiener Schule’) und mit dem Ziel einer Monastizierung der Laienwelt vermittelt er darin simplices die Grundlagen des christlichen Glaubens und gibt Orientierung fur ein gottgefalliges Leben im Alltag. Das Werk geht auf in Nurnberg gehaltene Reihenpredigten zuruck, die Nider auf Bitte ehrbarer Frauen der Nurnberger Oberschicht zum Lesetraktat umgestaltet. Als Hauptquelle beruft er sich auf Johannes Cassians ‘Collationes patrum’, zitiert aber auch Heinrich Seuse und andere Autoritaten. Stefan Abel legt den fruhneuhochdeutschen Text, der sowohl den Wissensstand als auch die geistlichen Bedurfnisse der Glaubigen am Vorabend der Reformation widerspiegelt, hier erstmals vollstandig ediert und umfassend kommentiert vor.