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Der Kolosserbrief als altestes paulinisches Pseudepigraphon ist ein biblisches Textzeugnis, das ganz wesenhaft intertextuell strukturiert ist. Zum einen bildet der Ruckgriff auf Inhalte, Sprachlichkeit und Motivik der Protopaulinen die Voraussetzung fur die Verfasserfiktion des Schreibens und damit fur seine Rezeption als authentischer Bestandteil der Paulusuberlieferung. Zum anderen wird jene Paulusuberlieferung zugleich auch einer Re-Interpretation unterworfen: Dadurch, dass der Autor des Briefes in der Form fiktiver Selbstreferenz auf die authentischen Paulusbriefe zuruckgreift, prasentiert sich der Kolosserbrief als Selbstauslegung Pauli, als Interpretationsanweisung zum Verstandnis des paulinischen Erbes. Nicole Frank untersucht die dabei wirksamen intertextuellen Strategien und Mechanismen in ihrer text- und referenztextorientierten Funktion, d.h. unter der doppelten Fragestellung, mit welchen literarischen Mitteln sich der Kolosserbrief als paulinisch prasentiert und welches Verstandnis paulinischer Theologie durch diese fiktive Selbstreferenz Pauli nahegelegt werden soll.
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Der Kolosserbrief als altestes paulinisches Pseudepigraphon ist ein biblisches Textzeugnis, das ganz wesenhaft intertextuell strukturiert ist. Zum einen bildet der Ruckgriff auf Inhalte, Sprachlichkeit und Motivik der Protopaulinen die Voraussetzung fur die Verfasserfiktion des Schreibens und damit fur seine Rezeption als authentischer Bestandteil der Paulusuberlieferung. Zum anderen wird jene Paulusuberlieferung zugleich auch einer Re-Interpretation unterworfen: Dadurch, dass der Autor des Briefes in der Form fiktiver Selbstreferenz auf die authentischen Paulusbriefe zuruckgreift, prasentiert sich der Kolosserbrief als Selbstauslegung Pauli, als Interpretationsanweisung zum Verstandnis des paulinischen Erbes. Nicole Frank untersucht die dabei wirksamen intertextuellen Strategien und Mechanismen in ihrer text- und referenztextorientierten Funktion, d.h. unter der doppelten Fragestellung, mit welchen literarischen Mitteln sich der Kolosserbrief als paulinisch prasentiert und welches Verstandnis paulinischer Theologie durch diese fiktive Selbstreferenz Pauli nahegelegt werden soll.