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‘Reform’, in der Theologie stark verbunden mit der Reformation Martin Luthers, ihren Vorlaufern und Auswirkungen, ist heute zu einem weitlaufigen, undifferenzierten und in der politischen Alltagssprache oft Sinn entleerten Begriff geworden. Auch seine Verwendung in den historischen Wissenschaften ist nicht unumstritten, da er auf verschiedenen Ebenen, fur unterschiedliche politische, soziale und religioese Prozesse verwendet werden kann. Die in diesem Band veroeffentlichten Beitrage gehen auf eine Tagung an der Universitat Halle-Wittenberg (Herbst 2005) zu dem Thema Reformen in Geschichte und Wirkungsgeschichte im Kontext des Alten Orients, der Antike und des Judentums zuruck. Dabei werden in der Wissenschaft einschlagige, unter dem Begriff der Reform subsumierte Ereignisse einer kritischen Analyse unterzogen, indem sowohl der Begriff selbst problematisiert als auch historische Hintergrunde ausgewahlter antiker Reformen, ihre Stilisierung und Wirkungsgeschichte dargestellt werden. Beginnend mit der Restauration Tutanchamuns als Gegenreaktion auf die Reform Echnatons werden Reformprozesse der griechisch-roemischen Antike beleuchtet und Transformationsprozesse vorderorientalischer Gesellschaften am Beispiel von Uruk und Jehud in persischer Zeit untersucht. Die spezifisch alttestamentlichen Beitrage fuhren von der Frage nach dem Deuteronomium als Reformprogramm zur Darstellung der Reformen Hiskias, Esras und Nehemias. Der abschliessende Beitrag thematisiert die Gestalt Esras als Reformer in der klassischen Literatur des Judentums.
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‘Reform’, in der Theologie stark verbunden mit der Reformation Martin Luthers, ihren Vorlaufern und Auswirkungen, ist heute zu einem weitlaufigen, undifferenzierten und in der politischen Alltagssprache oft Sinn entleerten Begriff geworden. Auch seine Verwendung in den historischen Wissenschaften ist nicht unumstritten, da er auf verschiedenen Ebenen, fur unterschiedliche politische, soziale und religioese Prozesse verwendet werden kann. Die in diesem Band veroeffentlichten Beitrage gehen auf eine Tagung an der Universitat Halle-Wittenberg (Herbst 2005) zu dem Thema Reformen in Geschichte und Wirkungsgeschichte im Kontext des Alten Orients, der Antike und des Judentums zuruck. Dabei werden in der Wissenschaft einschlagige, unter dem Begriff der Reform subsumierte Ereignisse einer kritischen Analyse unterzogen, indem sowohl der Begriff selbst problematisiert als auch historische Hintergrunde ausgewahlter antiker Reformen, ihre Stilisierung und Wirkungsgeschichte dargestellt werden. Beginnend mit der Restauration Tutanchamuns als Gegenreaktion auf die Reform Echnatons werden Reformprozesse der griechisch-roemischen Antike beleuchtet und Transformationsprozesse vorderorientalischer Gesellschaften am Beispiel von Uruk und Jehud in persischer Zeit untersucht. Die spezifisch alttestamentlichen Beitrage fuhren von der Frage nach dem Deuteronomium als Reformprogramm zur Darstellung der Reformen Hiskias, Esras und Nehemias. Der abschliessende Beitrag thematisiert die Gestalt Esras als Reformer in der klassischen Literatur des Judentums.