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Die Gestalt des antiken judischen Historikers Flavius Josephus erschliesst sich am homogensten von seiner Priesterschaft und von seinem Priesterverstandnis her, nicht aber durch seine Zuordnung zu einer der politisch-religioesen Parteien. Die Hohenpriester sind wesentliche Protagonisten der Geschichtsschreibung des Josephus. Er selbst ordnet sich dem hasmonaischen Priesteradel zu und sucht die Nahe zur politischen Macht. Josephus beruft sich auf seinen Status als Priester auch ohne aktive Kultausubung. Dieser Status ist zuerst und unverlierbar in seiner priesterlichen Abstammung begrundet. Josephus orientiert seine Sicht gegenuber roemischen Lesern haufig an kultischen Gesichtspunkten sowie am Status und der Funktion von Priestern. Oliver Gussmann untersucht die Bedeutung der hohenpriesterlichen Amtsnachfolge und Genealogie bei Josephus, die Verbindung von Priestertum und Prophetie und das Modell eines judischen Gemeinwesens, das Josephus als Theokratie versteht. Josephus stellt die Jerusalemer Tempelarchitektur und den Ornat des Hohenpriesters mit Detailkenntnissen dar und deutet sie symbolisch. Die Hohenpriestergewander kommunizieren nicht nur politische Botschaften gegenuber den Roemern nach aussen, sondern sie ordnen auch die judische Gesellschaft nach innen und haben kultisch mit den Vorstellungen von Reinheit und Suhne des Volkes und der Ordnung der Schoepfung zu tun. Damit leistet Oliver Gussmann einen Beitrag zur Josephusforschung und zur Erhellung der religioes-kulturellen Vorstellungswelt des antiken Judentums im ersten Jahrhundert n. Chr. Diese Arbeit wurde mit dem Adolf-Schlatter-Preis zur Foerderung christlicher Theologie des Jahres 2009 ausgezeichnet
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Die Gestalt des antiken judischen Historikers Flavius Josephus erschliesst sich am homogensten von seiner Priesterschaft und von seinem Priesterverstandnis her, nicht aber durch seine Zuordnung zu einer der politisch-religioesen Parteien. Die Hohenpriester sind wesentliche Protagonisten der Geschichtsschreibung des Josephus. Er selbst ordnet sich dem hasmonaischen Priesteradel zu und sucht die Nahe zur politischen Macht. Josephus beruft sich auf seinen Status als Priester auch ohne aktive Kultausubung. Dieser Status ist zuerst und unverlierbar in seiner priesterlichen Abstammung begrundet. Josephus orientiert seine Sicht gegenuber roemischen Lesern haufig an kultischen Gesichtspunkten sowie am Status und der Funktion von Priestern. Oliver Gussmann untersucht die Bedeutung der hohenpriesterlichen Amtsnachfolge und Genealogie bei Josephus, die Verbindung von Priestertum und Prophetie und das Modell eines judischen Gemeinwesens, das Josephus als Theokratie versteht. Josephus stellt die Jerusalemer Tempelarchitektur und den Ornat des Hohenpriesters mit Detailkenntnissen dar und deutet sie symbolisch. Die Hohenpriestergewander kommunizieren nicht nur politische Botschaften gegenuber den Roemern nach aussen, sondern sie ordnen auch die judische Gesellschaft nach innen und haben kultisch mit den Vorstellungen von Reinheit und Suhne des Volkes und der Ordnung der Schoepfung zu tun. Damit leistet Oliver Gussmann einen Beitrag zur Josephusforschung und zur Erhellung der religioes-kulturellen Vorstellungswelt des antiken Judentums im ersten Jahrhundert n. Chr. Diese Arbeit wurde mit dem Adolf-Schlatter-Preis zur Foerderung christlicher Theologie des Jahres 2009 ausgezeichnet