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Hermeneutik und Religion sind eng verwandt. War es doch die Religion, die die Hermeneutik ins Dasein rief. Das war weder eine unnutze noch eine uneigennutzige Erfindung, da die Religion der Hermeneutik zu ihrer Selbstaufklarung bedarf. Sie benoetigt sie ganz besonders in Zeiten der Vielfalt und Konflikte der Religionen, nicht nur um sich selbst zu verstehen, sondern auch, um die anderen und das ihr Fremde zu verstehen und ihr Verstehen, Nichtverstehen und Missverstehen des Fremden wie des Eigenen kritisch zu bestimmen. Die Autoren der hier gesammelten Beitrage untersuchen, ob Gleiches auch umgekehrt gilt, die Hermeneutik also auch auf die Beschaftigung mit Religion angewiesen ist. Die Ausdifferenzierung der Hermeneutik seit dem 18. Jahrhundert in theologische, philosophische, literarische, juristische oder historische Hermeneutik sowie die Enttheologisierung der Hermeneutik im 20. Jahrhundert scheinen dagegen zu sprechen. Doch diese Vervielfaltigung und Verselbstandigung der Hermeneutik im Zeichen ihrer Universalisierung koennte auch selbstvergessen sein. Zumindest ist zu prufen, ob eine Hermeneutik ohne Religion nicht ahnlich leer werden kann, wie eine Religion ohne Hermeneutik blind.
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Hermeneutik und Religion sind eng verwandt. War es doch die Religion, die die Hermeneutik ins Dasein rief. Das war weder eine unnutze noch eine uneigennutzige Erfindung, da die Religion der Hermeneutik zu ihrer Selbstaufklarung bedarf. Sie benoetigt sie ganz besonders in Zeiten der Vielfalt und Konflikte der Religionen, nicht nur um sich selbst zu verstehen, sondern auch, um die anderen und das ihr Fremde zu verstehen und ihr Verstehen, Nichtverstehen und Missverstehen des Fremden wie des Eigenen kritisch zu bestimmen. Die Autoren der hier gesammelten Beitrage untersuchen, ob Gleiches auch umgekehrt gilt, die Hermeneutik also auch auf die Beschaftigung mit Religion angewiesen ist. Die Ausdifferenzierung der Hermeneutik seit dem 18. Jahrhundert in theologische, philosophische, literarische, juristische oder historische Hermeneutik sowie die Enttheologisierung der Hermeneutik im 20. Jahrhundert scheinen dagegen zu sprechen. Doch diese Vervielfaltigung und Verselbstandigung der Hermeneutik im Zeichen ihrer Universalisierung koennte auch selbstvergessen sein. Zumindest ist zu prufen, ob eine Hermeneutik ohne Religion nicht ahnlich leer werden kann, wie eine Religion ohne Hermeneutik blind.