Readings Newsletter
Become a Readings Member to make your shopping experience even easier.
Sign in or sign up for free!
You’re not far away from qualifying for FREE standard shipping within Australia
You’ve qualified for FREE standard shipping within Australia
The cart is loading…
Wolfgang Friedrich behandelt Problemfragen der Sakularisation des Kirchenguts im Rahmen der hessischen Reformation in der ersten Halfte des 16. Jahrhunderts. In Hessen klagten wie in anderen Territorien verschiedene geistliche Institutionen gegen den Landesherrn. Diese Prozesse besassen aufgrund der herausgehobenen Stellung von Landgraf Philipp als einer Zentralfigur der deutschen Reformation eine besondere Bedeutung. Wegen des Versuchs, die evangelische Reformation formal mit Mitteln des Reichsrechts zu bekampfen, lasst sich die religioese und politische Kontroverse der Zeit nicht von den reichs- und kirchenrechtlichen Problemen trennen. Die Einziehung des Kirchenguts bedurfte nicht nur der theologischen, sondern auch der rechtlichen Legitimation. Neben die Protestation als Verwahrung gegen die Reichsgesetzgebung trat daher konsequenterweise die Nichtanerkennung der Reichsjustiz durch die Rekusation der altglaubigen Richter. Und der Schmalkaldische Bund diente formal als Schutz gegen die Vollstreckung belastender Urteile im Exekutionsverfahren. In diesen Fragen gewannen die Juristen und juristisch gelehrte Verwaltungsbeamten wie der hessische Kanzler Johann Feige an Bedeutung. Das Buch leistet damit zugleich einen Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des fruhabsolutistischen protestantischen Territorialstaats. Die Notwendigkeit der rechtlichen Absicherung wirkte sich positiv auf die Verwendung des Kirchenguts zum gemeinen Nutzen aus. Es stellte die Grundlage des hessischen Sozialstaats in der fruhen Neuzeit dar, dessen sichtbare Nachwirkungen bis in die heutige Zeit reichen.
$9.00 standard shipping within Australia
FREE standard shipping within Australia for orders over $100.00
Express & International shipping calculated at checkout
Wolfgang Friedrich behandelt Problemfragen der Sakularisation des Kirchenguts im Rahmen der hessischen Reformation in der ersten Halfte des 16. Jahrhunderts. In Hessen klagten wie in anderen Territorien verschiedene geistliche Institutionen gegen den Landesherrn. Diese Prozesse besassen aufgrund der herausgehobenen Stellung von Landgraf Philipp als einer Zentralfigur der deutschen Reformation eine besondere Bedeutung. Wegen des Versuchs, die evangelische Reformation formal mit Mitteln des Reichsrechts zu bekampfen, lasst sich die religioese und politische Kontroverse der Zeit nicht von den reichs- und kirchenrechtlichen Problemen trennen. Die Einziehung des Kirchenguts bedurfte nicht nur der theologischen, sondern auch der rechtlichen Legitimation. Neben die Protestation als Verwahrung gegen die Reichsgesetzgebung trat daher konsequenterweise die Nichtanerkennung der Reichsjustiz durch die Rekusation der altglaubigen Richter. Und der Schmalkaldische Bund diente formal als Schutz gegen die Vollstreckung belastender Urteile im Exekutionsverfahren. In diesen Fragen gewannen die Juristen und juristisch gelehrte Verwaltungsbeamten wie der hessische Kanzler Johann Feige an Bedeutung. Das Buch leistet damit zugleich einen Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des fruhabsolutistischen protestantischen Territorialstaats. Die Notwendigkeit der rechtlichen Absicherung wirkte sich positiv auf die Verwendung des Kirchenguts zum gemeinen Nutzen aus. Es stellte die Grundlage des hessischen Sozialstaats in der fruhen Neuzeit dar, dessen sichtbare Nachwirkungen bis in die heutige Zeit reichen.