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Das Bewahrungsgesetz (1918-1967): Eine rechtshistorische Studie zur Geschichte der deutschen Fursorge

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Matthias Willing untersucht die Bemuhungen von oeffentlicher und privater Fursorge in Deutschland, ein Bewahrungsgesetz’ zu schaffen. Mit diesem Gesetz sollten Randgruppen der Gesellschaft, die vielfach als Asoziale’ diskriminiert wurden, zwangsweise in geschlossenen Fursorgeanstalten untergebracht und zu geregelter Arbeit angehalten werden koennen. Nachdem in der Weimarer Republik zahlreiche Initiativen zu seiner Verwirklichung gescheitert waren, versuchten die Fachkreise der Gefahrdetenfursorge erfolglos eine repressivere Variante des Bewahrungsgesetzes im Nationalsozialismus durchzusetzen. Sofort nach dem zweiten Weltkrieg verfolgte man die Bewahrungsidee in den Westzonen und der Bundesrepublik weiter. Diese Bemuhungen wurden schliesslich 1961 mit der Aufnahme einer Zwangsbewahrungsmoeglichkeit im Bundessozialhilfegesetz ( 73 Abs. 2 BSHG) von Erfolg gekroent. Erst 1967 erklarte das Bundesverfassungsgericht die zwangsweise Unterbringung gefahrdeter’ Personen in geschlossenen Anstalten grundsatzlich fur verfassungswidrig. Die rechtshistorische Analyse des Autors zeichnet diesen rund 50 Jahre umfassenden Prozess nach, beleuchtet Konzeptionen und Motive fuhrender Persoenlichkeiten der Fursorge und zeigt gedankliche und personelle Kontinuitaten von der Weimarer Republik uber den Nationalsozialismus in die Bundesrepublik der 60er Jahre auf. Indem auch die politischen Parteien und weitere Akteure ausserhalb der Gefahrdetenfursorge (z. B. Frauenbewegung, Psychiater) in ihren Bemuhungen fur das Bewahrungsgesetz mit einbezogen werden, entsteht ein facettenreiches Gesamtbild. Es lasst erkennen, dass die autoritaren Gedanken des Bewahrungsgesetzes im Untersuchungszeitraum breite Akzeptanz in der Gesellschaft besassen.

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Format
Paperback
Publisher
JCB Mohr (Paul Siebeck)
Country
Germany
Date
31 October 2003
Pages
459
ISBN
9783161482045

Matthias Willing untersucht die Bemuhungen von oeffentlicher und privater Fursorge in Deutschland, ein Bewahrungsgesetz’ zu schaffen. Mit diesem Gesetz sollten Randgruppen der Gesellschaft, die vielfach als Asoziale’ diskriminiert wurden, zwangsweise in geschlossenen Fursorgeanstalten untergebracht und zu geregelter Arbeit angehalten werden koennen. Nachdem in der Weimarer Republik zahlreiche Initiativen zu seiner Verwirklichung gescheitert waren, versuchten die Fachkreise der Gefahrdetenfursorge erfolglos eine repressivere Variante des Bewahrungsgesetzes im Nationalsozialismus durchzusetzen. Sofort nach dem zweiten Weltkrieg verfolgte man die Bewahrungsidee in den Westzonen und der Bundesrepublik weiter. Diese Bemuhungen wurden schliesslich 1961 mit der Aufnahme einer Zwangsbewahrungsmoeglichkeit im Bundessozialhilfegesetz ( 73 Abs. 2 BSHG) von Erfolg gekroent. Erst 1967 erklarte das Bundesverfassungsgericht die zwangsweise Unterbringung gefahrdeter’ Personen in geschlossenen Anstalten grundsatzlich fur verfassungswidrig. Die rechtshistorische Analyse des Autors zeichnet diesen rund 50 Jahre umfassenden Prozess nach, beleuchtet Konzeptionen und Motive fuhrender Persoenlichkeiten der Fursorge und zeigt gedankliche und personelle Kontinuitaten von der Weimarer Republik uber den Nationalsozialismus in die Bundesrepublik der 60er Jahre auf. Indem auch die politischen Parteien und weitere Akteure ausserhalb der Gefahrdetenfursorge (z. B. Frauenbewegung, Psychiater) in ihren Bemuhungen fur das Bewahrungsgesetz mit einbezogen werden, entsteht ein facettenreiches Gesamtbild. Es lasst erkennen, dass die autoritaren Gedanken des Bewahrungsgesetzes im Untersuchungszeitraum breite Akzeptanz in der Gesellschaft besassen.

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Paperback
Publisher
JCB Mohr (Paul Siebeck)
Country
Germany
Date
31 October 2003
Pages
459
ISBN
9783161482045