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Unter den Bundnissen, welche die klassische Philologie mit Nachbarwissenschaften geschlossen hat, ist fur religionsgeschichtliche Untersuchungen keins wichtiger als das mit der Ethnologie und Volkskunde. Mancher griechische und roemische Ritus, der fur sich betrachtet in seiner Bedeutung unklar bleibt, wird verstandlich durch die Vergleichung mit den Brauchen der Naturvoelker und mit den UEberbleibseln uralter Sitte, die sich bei den modernen Kulturvoelkern erhalten haben. Wenn sich dabei uberraschende UEbereinstimmungen auch mit nicht stammverwandten Voelkern herausstellen, mit Voelkern, bei denen auch eine Zuruckfuhrung der UEbereinstimmungen auf Entlehnung ausgeschlossen erscheint, so erklart sich dies daraus, dass, wie zur Genuge feststeht, auch ohne jeden ausseren Zusammenhang der Voelker aus der gleichen psychologischen Wurzel gleiche Vorstellungen und Brauche hervorgegangen sind. In den vorliegenden Untersuchungen uber den Familienkult der Griechen und Roemer sind in ausgedehntem Masse Brauche anderer Voelker zur Vergleichung herangezogen. Der Religionshistoriker und klassische Philologe Ernst Samter prasentiert im vorliegenden Band eine Untersuchung uber den roemischen und griechischen Familienkult. Er erlautert Riten und Brauche und geht ihrem Ursprung und ihrer Bedeutung nach. Dieses Buch ist ein unveranderter Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1901.
