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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
In seinen Romanen beschreibt Theodor Fontane eine Gesellschaft, die durchdrungen ist von einem Gefuhl der Unsicherheit angesichts der wechselseitigen Relativierung konkurrierender ethischer und religioeser Orientierungsangebote. Viele seiner Figuren, und nicht nur der alte Stechlin, sind dazu ubergegangen, hinter alles ein Fragezeichen zu setzen, denn unanfechtbare Wahrheiten scheint es nicht mehr zu geben. In dieser Krisensituation scheint das grosse Projekt der europaischen Aufklarung, das Streben nach einer vernunftgeleiteten Einrichtung der menschlichen Verhaltnisse, zum Erliegen gekommen zu sein. Die Anerkennung der zeitlichen und sozialen Bedingtheit aller Wahrheiten entzieht der Vorstellung einer durch Kritik, Dialog und Erziehung schrittweise sich entfaltenden Vernunftordnung den Boden. Das Vertrauen in die Tragfahigkeit und relative Berechtigung bestehender Normsysteme lasst alle Versuche uberflussig erscheinen, die jeweiligen Geltungsanspruche kritisch zu hinterfragen. Aber ist diese fundamentale Aufklarungsskepsis tatsachlich in Fontanes Texten zu spuren? Oder weiss er im Gegenteil das Erbe der Aufklarung produktiv zu nutzen, etwa in der Kritik an dogmatischer Versteifung, in der Ablehnung von Absolutheitsanspruchen und in der Kultivierung der dialogischen Praxis? Der Band widmet sich den komplexen und mitunter verschlungenen Bezugen zwischen Fontanes Werk und dem Zeitalter der europaischen Aufklarung. Dieses bisher nur unzureichend aufgearbeitete Beziehungsgeflecht wird vor einem breiten Hintergrund und unter Berucksichtigung inner- wie ausserliterarischer Faktoren durchleuchtet.
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In seinen Romanen beschreibt Theodor Fontane eine Gesellschaft, die durchdrungen ist von einem Gefuhl der Unsicherheit angesichts der wechselseitigen Relativierung konkurrierender ethischer und religioeser Orientierungsangebote. Viele seiner Figuren, und nicht nur der alte Stechlin, sind dazu ubergegangen, hinter alles ein Fragezeichen zu setzen, denn unanfechtbare Wahrheiten scheint es nicht mehr zu geben. In dieser Krisensituation scheint das grosse Projekt der europaischen Aufklarung, das Streben nach einer vernunftgeleiteten Einrichtung der menschlichen Verhaltnisse, zum Erliegen gekommen zu sein. Die Anerkennung der zeitlichen und sozialen Bedingtheit aller Wahrheiten entzieht der Vorstellung einer durch Kritik, Dialog und Erziehung schrittweise sich entfaltenden Vernunftordnung den Boden. Das Vertrauen in die Tragfahigkeit und relative Berechtigung bestehender Normsysteme lasst alle Versuche uberflussig erscheinen, die jeweiligen Geltungsanspruche kritisch zu hinterfragen. Aber ist diese fundamentale Aufklarungsskepsis tatsachlich in Fontanes Texten zu spuren? Oder weiss er im Gegenteil das Erbe der Aufklarung produktiv zu nutzen, etwa in der Kritik an dogmatischer Versteifung, in der Ablehnung von Absolutheitsanspruchen und in der Kultivierung der dialogischen Praxis? Der Band widmet sich den komplexen und mitunter verschlungenen Bezugen zwischen Fontanes Werk und dem Zeitalter der europaischen Aufklarung. Dieses bisher nur unzureichend aufgearbeitete Beziehungsgeflecht wird vor einem breiten Hintergrund und unter Berucksichtigung inner- wie ausserliterarischer Faktoren durchleuchtet.