2. Mai 1552 - 11. Juli 1553: Mit Erganzenden Dokumenten Zum Tod Des Kurfursten

2. Mai 1552 - 11. Juli 1553: Mit Erganzenden Dokumenten Zum Tod Des Kurfursten
Format
Hardback
Publisher
Walter de Gruyter
Published
10 May 2006
Pages
1312
ISBN
9783050041667

* Mai 1552 - 11. Juli 1553: Mit Erganzenden Dokumenten Zum Tod Des Kurfursten

Mit einer grundsatzlichen Erneuerung des Staatswesens durch den Kurfursten Moritz begann fur Sachsen der Weg in die fruhmoderne Staatlichkeit. Moritz unterstutzte die Reform der Universitat Leipzig und begrundete die furstlichen Landesschulen in Meissen, Pforta und Grimma, wo vor allem fahige Juristen und Theologen fur die Landesverwaltung und die Landeskirche herangebildet wurden. Als Moritz nach dem Schmalkaldischen Krieg und der Gefangennahme Kurfurst Johann Friedrichs d. AE. durch Kaiser Karl V. fast alle ernestinischen Gebiete oestlich der Saale sowie die Kurwurde mit dem Kurkreis um Wittenberg erhalten hatte, begann er eine tiefgreifende Umgestaltung und Modernisierung des Landes. Er reformierte die Verwaltung und das Gerichtswesen, effektivierte Finanzverwaltung und Steuerwesen und foerderte den Bergbau. Zugleich erlebte Sachsen eine kulturelle Blute. Moritz holte italienische Kunstler nach Dresden, begrundete die Hofkapelle und liess das Dresdner Schloss zu einem reprasentativen Renaissanceschloss umbauen. Durch seine Emanzipation vom Kaiser und den Versuch einer eigenstandigen Aussenpolitik, verbunden mit einer weitreichenden Bundnispolitik, gewann Moritz schliesslich die fuhrende Position unter den evangelischen Standen. Durch seine Politik, die ihn zunachst auf die Seite des Kaisers gegen den Schmalkaldischen Bund, dann aber im Bundnis mit Frankreich an die Spitze der Opposition gegen Karl V. fuhrte, ist Moritz zugleich eine der umstrittensten Persoenlichkeiten der deutschen Geschichte des 16. Jahrhunderts. Die edierten Quellen korrigieren auch einige von seinen historischen Gegnern herruhrende und tradierte Fehlurteile uber Moritz. Die Edition der Moritz-Korrespondenz war eines der Grundungsprojekte der Sachsischen Kommission fur Geschichte. Durch Erich Brandenburg konnten 1900 und 1904 die ersten beiden Bande veroeffentlicht werden. Ein fast fertiges Manuskript fur einen weiteren Band, erarbeitet durch Oswald Arthur Hecker, verbrannte 1945 bei der Bombardierung Dresdens. Ab 1956 wurde bei der Sachsischen Akademie der Wissenschaften und ihrer Historischen Kommission unter Leitung von Hellmut Kretzschmar und Franz Lau ein Neuanfang gestartet. Mit zunachst sehr geringer Ausstattung begannen Johannes Herrmann und Helga Maria Kuhn die Vorarbeiten fur die weiteren Bande. Band 3 - bearbeitet von Herrmann und Gunther Wartenberg - konnte 1978 publiziert werden. Zu einer Intensivierung der Arbeit fuhrte nach 1990 die Begrundung des Akademieunternehmens Quellen und Forschungen zur sachsischen Geschichte, es erschienen die Bande 4 und 5 der Korrespondenz. Um den grossen Umfang der Korrespondenz des Herzogs und Kurfursten bewaltigen zu koennen, wird der groesste Teil des Materials in Form von Regesten - sachinhaltlichen Auszugen der Urkunden, Briefe und Akten mit noetigen kritischen Anmerkungen - ediert. Die woertliche Wiedergabe ist auf wichtige Schreiben des Kurfursten und entscheidende Dokumente, wie Vertrage, begrenzt. Nach inhaltlichen Kriterien werden zu den Hauptstucken weitere Regesten zugeordnet, so dass ein Band der Korrespondenz uber 3000 Dokumente enthalt, die alle im Original eingesehen wurden. Eine wissenschaftliche Einleitung sowie ein umfangreiches Personen- und Ortsregister erschliessen die Quellenstucke. Das Register kann durch die Angabe von Lebensdaten und Funktionen der Personen selbst als Quelle fur genealogische und biographische Forschung dienen. Band VI umfasst die Zeit vom 2. Mai 1552 bis zum Tod des Kurfursten Moritz am 11. Juli 1553. Schwerpunkte sind die Verhandlungen des Kurfursten mit Koenig Ferdinand und Vertretern der Reichsstande in Passau, der Passauer Vertrag vom 2. August 1552, der Kriegszug des Kurfursten nach Ungarn im Herbst 1552, Bundnisverhandlungen mit Koenig Ferdinand, mit den Fursten des Heidelberger Bundes und mit Frankreich 1552/53 sowie das Verhaltnis zu den Ernestinern und der Konflikt mit Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg bis zum Tod des Kurfursten in der Schlacht bei Sievershausen. Der Band prasentiert 714 Dokumente in chronologischer Folge sowie ca. 2500 weitere, nach sachlichen Gesichtspunkten zugeordnete Aktenstucke.

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