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Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Amerikanistik - Literatur, einseitig bedruckt, Note: 1,0, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Anglistik/ Amerikanistik), Veranstaltung: Vladimir Nabokov: Selected Novels and Short Stories., Sprache: Deutsch, Abstract: Was man weiss, sieht man erst. (J. W. v. Goethe, Einleitung in die Propylaen)Der gescharfte Blick, sensibilisiert fur diese oder jene Seite einer Sache, fur einen ganz bestimmten Aspekt, einen Blickwinkel in einem Problem, einem Text, lasst unvermutet Fragen erscheinen, aber auch Antworten finden. Den Ausgangspunkt dieser Untersuchung zum Roman Lolita von Vladimir Nabokov bildet ein geschlechtertheoretischer Ansatz von Luce Irigaray, der den Versuch unternimmt, kulturell etablierte und legitimierte Rollenmuster und Hierarchien zwischen den ‘Geschlechtern’ und die aus ihnen begrundeten Verhaltensmuster von ‘Mann’ und ‘Frau’ darzustellen, um sich von ihrer Festschreibung als gultige Dichotomie zu befreien. Irigaray untersucht die Wirkungsmacht kulturell vorgebildeter Rollenmuster, zu denen sich (biologisch) mannliche bzw. weibliche Individuen verhalten mussen, an und gegen die sie sich identifizieren. Ich bediene mich ihres Blickwinkels in meiner Untersuchung eines literarischen Textes, da es mit seiner Hilfe moglich erscheint, die Wirkungsmacht und Funktion genau jener kulturellen Geschlechterkonzeptionen im Text zu verdeutlichen. Ich mochte in dieser Arbeit dokumentieren, wie der Roman kulturell verfestigte Geschlechterrollen zum einen nachvollzieht, sich aber gleichzeitig mit ihnen auseinandersetzt. Ich behaupte, in der Inszenierung dieser stereotypen Verhaltens- und Rollenmuster wird ihre Gultigkeit, jenseits jeder Moralisierung, zur Schau gestellt, und so auch der Regelkreislauf, dem diese Geschlechterrollen und die in ihnen definierten Individuen unterliegen, in seinem zerstorerischen Potential zu einem der treibenden Faktoren fur die Handlungsentwicklung in Lolita. Zunachst werde ich de
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Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Amerikanistik - Literatur, einseitig bedruckt, Note: 1,0, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Anglistik/ Amerikanistik), Veranstaltung: Vladimir Nabokov: Selected Novels and Short Stories., Sprache: Deutsch, Abstract: Was man weiss, sieht man erst. (J. W. v. Goethe, Einleitung in die Propylaen)Der gescharfte Blick, sensibilisiert fur diese oder jene Seite einer Sache, fur einen ganz bestimmten Aspekt, einen Blickwinkel in einem Problem, einem Text, lasst unvermutet Fragen erscheinen, aber auch Antworten finden. Den Ausgangspunkt dieser Untersuchung zum Roman Lolita von Vladimir Nabokov bildet ein geschlechtertheoretischer Ansatz von Luce Irigaray, der den Versuch unternimmt, kulturell etablierte und legitimierte Rollenmuster und Hierarchien zwischen den ‘Geschlechtern’ und die aus ihnen begrundeten Verhaltensmuster von ‘Mann’ und ‘Frau’ darzustellen, um sich von ihrer Festschreibung als gultige Dichotomie zu befreien. Irigaray untersucht die Wirkungsmacht kulturell vorgebildeter Rollenmuster, zu denen sich (biologisch) mannliche bzw. weibliche Individuen verhalten mussen, an und gegen die sie sich identifizieren. Ich bediene mich ihres Blickwinkels in meiner Untersuchung eines literarischen Textes, da es mit seiner Hilfe moglich erscheint, die Wirkungsmacht und Funktion genau jener kulturellen Geschlechterkonzeptionen im Text zu verdeutlichen. Ich mochte in dieser Arbeit dokumentieren, wie der Roman kulturell verfestigte Geschlechterrollen zum einen nachvollzieht, sich aber gleichzeitig mit ihnen auseinandersetzt. Ich behaupte, in der Inszenierung dieser stereotypen Verhaltens- und Rollenmuster wird ihre Gultigkeit, jenseits jeder Moralisierung, zur Schau gestellt, und so auch der Regelkreislauf, dem diese Geschlechterrollen und die in ihnen definierten Individuen unterliegen, in seinem zerstorerischen Potential zu einem der treibenden Faktoren fur die Handlungsentwicklung in Lolita. Zunachst werde ich de