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1692-1694
Hardback

1692-1694

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1693 erschien Leibniz’ Codex juris gentium diplomaticus. Die hier erstmals kritisch edierte Praefatio zu diesem Werk kann mit ihren grundlegenden rechtsphilosophischen und rechtspolitischen Erwagungen, vor allem mit der Definition der Gerechtigkeit als Liebe des Wissenden (caritas sapientis), als ein Schlusseltext der politischen Philosophie und Ethik gelten, auf den sich Leibniz danach mehrmals berufen wird. Die im Umkreis jener umfangreichen Sammlung voelkerrechtlicher Urkunden entstandenen Schriften vermitteln zudem einen Einblick in Arbeitsweise und Methodik der Auswahl und Interpretation der voelkerrechtlichen Urkunden. Nach langem Ringen um die Neunte Kur (vgl. dazu Band 4 der Reihe) hatte Hannover Ende 1692 die kaiserliche Investitur erhalten. Nun verteidigt Leibniz die Verleihung der Kurwurde vor allem gegen die heftige Kritik der Furstenopposition. Im Streit um ein passendes Erzamt als reprasentativ-symbolisches Attribut dieser neuen Kurwurde vertrat Leibniz publizistisch die Wahl des Kurfursten fur das Erzbanneramt gegen den Widerstand Wurttembergs, indem er die verschiedenartige Herkunft und Funktion des wurttembergischen Sturmfahnenlehens und des Erzbanneramtes historisch belegte. Den Initiativen zur Beendigung des Pfalzischen Krieges begegnet Leibniz mit Zuruckhaltung: Der Rhein und die spanischen Niederlande sollten nicht in der Hand Ludwigs XIV. verbleiben - Strassburg, Namur und auch Casale mussten den Franzosen wieder abgenommen werden. Auch wirtschaftspolitische Mittel sollen nach Leibniz’ Vorstellungen der Kriegfuhrung gegen Frankreich und dem Zusammenhalt der Alliierten dienen. So schlagt er die Eroeffnung eines gegen das franzoesische Branntweinmonopol gerichteten gross angelegten englisch-niederlandischen Konkurrenzunternehmens vor. Schliesslich vertritt er die UEberzeugung, dass ein vernunftiger und dauerhafter Ausgleich zwischen den Kriegsparteien gut vorbereitet werden und der hannoversche Landesfurst dabei als herausragender Vermittler zwischen Wien und Versailles tatig werden sollte. Die Schriften zur Kirchenpolitik belegen Leibniz’ Beschaftigung mit dem Antitrinitarismus seiner Zeit und enthalten Zeugnisse seiner fortgesetzten Bemuhung um einen Ausgleich mit der roemisch-katholischen Kirche. Im Mittelpunkt der militarischen Schriften steht Leibniz’ 1694 anonym in Franzoesisch und Deutsch veroeffentlichtes und bisher zumeist Richelieu zugeschriebenes Buch Fas est et ab hoste doceri. Erstmals enthalten die Politischen Schriften eine Reihe von Entwurfen und systematischen Erwagungen zur Ordnung wissenschaftlicher Bibliotheken zur Sicherung des gesamten Wissens der Menschheit. Diese Dokumente reflektieren und erganzen Leibniz’ Vorstellungen einer scientia generalis oder universalis. Die Bibliotheken sollten als eine unverzichtbare Grundlage vernunftiger Politik zum allgemeinen Besten aller Menschen dienen.

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Format
Hardback
Publisher
Walter de Gruyter
Date
15 December 2004
Pages
835
ISBN
9783050040349

1693 erschien Leibniz’ Codex juris gentium diplomaticus. Die hier erstmals kritisch edierte Praefatio zu diesem Werk kann mit ihren grundlegenden rechtsphilosophischen und rechtspolitischen Erwagungen, vor allem mit der Definition der Gerechtigkeit als Liebe des Wissenden (caritas sapientis), als ein Schlusseltext der politischen Philosophie und Ethik gelten, auf den sich Leibniz danach mehrmals berufen wird. Die im Umkreis jener umfangreichen Sammlung voelkerrechtlicher Urkunden entstandenen Schriften vermitteln zudem einen Einblick in Arbeitsweise und Methodik der Auswahl und Interpretation der voelkerrechtlichen Urkunden. Nach langem Ringen um die Neunte Kur (vgl. dazu Band 4 der Reihe) hatte Hannover Ende 1692 die kaiserliche Investitur erhalten. Nun verteidigt Leibniz die Verleihung der Kurwurde vor allem gegen die heftige Kritik der Furstenopposition. Im Streit um ein passendes Erzamt als reprasentativ-symbolisches Attribut dieser neuen Kurwurde vertrat Leibniz publizistisch die Wahl des Kurfursten fur das Erzbanneramt gegen den Widerstand Wurttembergs, indem er die verschiedenartige Herkunft und Funktion des wurttembergischen Sturmfahnenlehens und des Erzbanneramtes historisch belegte. Den Initiativen zur Beendigung des Pfalzischen Krieges begegnet Leibniz mit Zuruckhaltung: Der Rhein und die spanischen Niederlande sollten nicht in der Hand Ludwigs XIV. verbleiben - Strassburg, Namur und auch Casale mussten den Franzosen wieder abgenommen werden. Auch wirtschaftspolitische Mittel sollen nach Leibniz’ Vorstellungen der Kriegfuhrung gegen Frankreich und dem Zusammenhalt der Alliierten dienen. So schlagt er die Eroeffnung eines gegen das franzoesische Branntweinmonopol gerichteten gross angelegten englisch-niederlandischen Konkurrenzunternehmens vor. Schliesslich vertritt er die UEberzeugung, dass ein vernunftiger und dauerhafter Ausgleich zwischen den Kriegsparteien gut vorbereitet werden und der hannoversche Landesfurst dabei als herausragender Vermittler zwischen Wien und Versailles tatig werden sollte. Die Schriften zur Kirchenpolitik belegen Leibniz’ Beschaftigung mit dem Antitrinitarismus seiner Zeit und enthalten Zeugnisse seiner fortgesetzten Bemuhung um einen Ausgleich mit der roemisch-katholischen Kirche. Im Mittelpunkt der militarischen Schriften steht Leibniz’ 1694 anonym in Franzoesisch und Deutsch veroeffentlichtes und bisher zumeist Richelieu zugeschriebenes Buch Fas est et ab hoste doceri. Erstmals enthalten die Politischen Schriften eine Reihe von Entwurfen und systematischen Erwagungen zur Ordnung wissenschaftlicher Bibliotheken zur Sicherung des gesamten Wissens der Menschheit. Diese Dokumente reflektieren und erganzen Leibniz’ Vorstellungen einer scientia generalis oder universalis. Die Bibliotheken sollten als eine unverzichtbare Grundlage vernunftiger Politik zum allgemeinen Besten aller Menschen dienen.

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Format
Hardback
Publisher
Walter de Gruyter
Date
15 December 2004
Pages
835
ISBN
9783050040349