Ein Standort ist ein sich standig veranderndes und entwickelndes System, abhangig von den sich wandelnden oekonomischen und gesellschaftlichen Systemen, in die er eingebettet ist. Will man die zahllosen Wirkungsbeziehungen verstehen, braucht man ein selbst wandlungsfahiges Gedankengebaude, das sich zeitnah neuen Situationen anpassen kann. Dabei sind lineare Zusammenhange von Ursache und Wirkungen nicht immer klar und eindeutig zu identifizieren. Genauso wenig wie aber aus einer guten Sache nicht automatisch eine bessere wird, wenn man ihr noch mehr Gutes hinzufugt, genauso wenig wird unbegrenztes wirtschaftliches und technologisches Wachstum uber alle Zeiten hinweg als rein lineares Geschehen moeglich sein. UEber Standortbilanzen koennen solche Intangibles einer transparent nachvollziehbaren und einheitlich durchgangigen Bewertungssystematik zugefuhrt werden. Einfachere Methoden koennen dabei auch kompliziertere Methoden schlagen: sie haben den Vorteil, gegen strukturelle Veranderungen robuster zu sein. Es geht darum, Standortwissen in Relation zu anderen Wissenskontexten setzen zu koennen. Die Instrumente der Standortbilanzierung ermoeglichen eine ansonsten sehr aufwendige Analyse von Kausalnetzen, deren Knoten innerhalb und ausserhalb des Standortes liegen koennen. Dabei koennen viele, ansonsten kaum erkennbare Zusammenhange, Kausalbeziehungen und Vernetzungen zutage treten. In der von einer zunehmenden Integration gepragten Weltwirtschaft ist die Standortwahl der wertschoepfenden Aktivitaten eines Unternehmens ein massgebender Faktor fur dessen Wettbewerbsfahigkeit und Erfolg. Umso mehr wird die Sicherstellung der jeweils optimalen Standortkonfiguration des Produktionssystems zu einem integralen Bestandteil auch der Unternehmensfuhrung.