Das Buch erinnert an das Koelner Kanoniker-Stift Mariengraden und dessen Kirche, gegrundet und errichtet um das Jahr 1050 auf einem Hugel direkt oestlich des Koelner Doms. Nach Aufloesung der Stiftsgemeinschaft 1802 durch die franzoesischen Besatzer des Rheinlands und mit Abriss des Kirchenbaus 1817 verschwand Mariengraden aus dem Stadtbild und schliesslich weitgehend aus dem Bewusstsein der Koelner. Die vorliegende Veroeffentlichung bewahrt die Erinnerung an 750 Jahre Stiftsgeschichte. Nach Einzelabhandlungen anderer Autoren aus den letzten Jahrzehnten zu historischen, bau- und kunstgeschichtlichen Themen liegt mit diesem Buch erstmals der Versuch einer umfassenderen Stiftsgeschichte Mariengradens fur die Zeit des Hohen Mittelalters vor. Auf der Basis langer und eingehender Quellenstudien bietet es Listen aller Kanoniker und samtlichen Grundbesitzes dieses Zeitraums als Grundlage fur weitere Forschungen. Zudem verschafft es dem interessierten Leser eine Vorstellung von Leben, Leistung und Problemen der Kanoniker dieses Koelner Stiftes, von deren Motivationsspagat zwischen Froemmigkeit und Gewinnstreben und nicht zuletzt von der Sorge aller Koelner dieser Zeit um ihr Seelenheil nach dem Tod.