Der kurkoelnische Sauerlander Franz Nolte (1877-1956) aus Hagen bei Sundern konnte sich nur schwer mit der Vorstellung abfinden, dass die plattdeutsche Alltagssprache seiner Kindheit einmal ganz verstummen sollte. Als pensionierter Schulrektor verbrachte er seine beiden letzten Lebensjahrzehnte in Letmathe (heute Stadtteil von Iserlohn). Hier entstanden zahlreiche Mundartdichtungen, aber auch Beitrage uber die Eigentumlichkeiten der sauerlandischen Mundart und die Foerderung des Plattdeutschen Kulturgedachtnisses. Die hier vorgelegte Gesamtausgabe erschliesst uberwiegend abgeschlossene Sammlungen aus dem bislang unveroeffentlichten Nachlass, darunter einige Texte von beachtlichem Niveau. In der niederdeutschen Literaturgeschichte Sudwestfalens kann Nolte nicht ubergangen werden. Sein Werk eroeffnet aber auch die Moeglichkeit, Mentalitaten und Weltbilder fruherer Generationen kennenzulernen. Vorgelegt wird diese sorgfaltig bearbeitete Edition vom Christine Koch-Mundartarchiv am Museum Eslohe - in Kooperation mit dem Sunderner Heimatbund.